Der große Corroboree Aboriginals beim Tanz - Der große Corroboree, Tanz und Ritus

Der große Corroboree

Nach dem schon erwähnten Elder Tulo Roberts vom Guugu Yimidhirr People (Cape York Pensinsula) gehen die Entstehung der Tänze, wie Corroboree und auch eine ganze Reihe anderer Riten und Zeremonien, direkt auf die Traumzeit zurück. Roberts bezeichnet die mythischen Tänze als einen friedlichen Kontrast zu den schlimmen Kriegen, von denen viele andere Mythen erzählen.

Es begann damit, dass in der Traumzeit alle Geschöpfe, ob vom Land oder aus dem Wasser, zusammen kamen um ein großes Fest der heiligen Zeremonie zu feiern. Doch der dafür ausgesuchte Platz war denkbar ungeeignet. Kein Wasser! So nach drei bis vier Tagen nahm der Durst bei allen Teilnehmern rapide zu. Verzweifelt suchten sie nach Wasser. Aber es wurde kein Wasser gefunden.

Nur die Dugals, zwei Schildkrötenschwestern, beteiligten sich nicht an der Wassersuche. Sie hatten eine geheime Wasserreserve, aus der sie unbemerkt ihren Durst löschten. Natürlich fiel das den anderen Tänzern auf. Und sie beschlossen, die Schildkröten durch Spione ständig zu beobachten. Zuerst versuchte es die Sandechse Dhagay, dann das Stachelschwein Balinga, dann den Kragen Lizard und zum Schluss auch noch die Teppichschlange. Doch alle Beobachter kehrten erfolglos zurück.

Gruppe Australischer UreinwohnerSchließlich entschieden sie sich für eine List. Der Todesnatter Mann Walanggar sollte die Schwestern beobachten. Und er hatte Erfolg. Er sah, dass jede der Schildkröten ein Behältnis an der Brust hatte, das mit Wasser gefüllt war. Und daraus tranken sie und vergossen sogar einen Teil.

Walanggar meldete seine Beobachtung den anderen. Und sie schmiedeten einen Plan. Dazu sollte ein Wettbewerb dienen, wo man den besten Tänzer herausfinden wollte. Burriway, der Emu, begann mit seinen langen Beinen den ersten Tanz. Aber er war nicht schnell genug. Dann tanzten noch das Känguru, das Wallaby Gaddar, das Wallaroo Gangurru. Selbst die alte Balinga versuchte sich im Tanz. Aber alle waren zu langsam in ihren Bewegungen und Drehungen. Zum Schluss forderte man die Kängururatte Dyaydyu auf, ebenfalls einen Tanz vorzuführen. Der begann zunächst, um in die Gänge zu kommen, mit Yimbaalu. Das war das Rechte, um das Tanzbein zu schwingen. Alle waren sich einig, dass Dyaydyu der schnellste und beste Tänzer war. Nachdem dies geklärt war plante man den Ablauf für die nächste Nacht.

In dieser Nacht führte Dyaydyu als bester Tänzer den Reigen an. Die Schildkröten saßen inzwischen, wie es der Brauch vorschrieb, mit den anderen Frauen zusammen. Sie klatschten und sangen. Ihr Platz war in der ersten Reihe ganz auf der rechten Seite. Und Dyaydyu führte den Reigen der Tänzer auf sie zu. Als er nahe genug heran war sprang er plötzlich hoch und nach vorn. Dabei trat er die Schwestern richtig kräftig in die Lenden. Erst der einen und dann auch noch der anderen. Wasser spritzte weg von ihren Körpern, floss über den Grund und füllte schließlich die Lagunen, die Creeks und die Wasserlöcher in der gesamten Umgebung.

Am Ende des Corroboree tauschten die See- und die Landtiere ihre Felle. Das Krokodil und der Goanna tauschten für das Leben im Wasser ihre Häute. Der Seeigel tauschte seine harten Borsten mit dem Stachelschwein, weil dessen bisherige Stacheln für das Wasserleben besser geeignet waren. Auch die große Meeresschildkröte Ngawiya tauschte Schalen mit der Landschildkröte. Diese wiederum hatte es sehr eilig, die neue Schale anzuprobieren, sodass sie schließlich einen Teil vorn und den anderen hinten trug.

Anschließend trennten sich die Tiere und gingen zurück in ihren Lebensraum. Dort verblieben sie bis zum heutigen Tag.

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