Entstehung und Besiedlung

Die Entstehung und Besiedlung von Terra Australis. Von Pangäa bis Terra australis

Noch in der Trias, also vor etwa 225 Millionen Jahren, waren Europa und Australien gar nicht so weit von einander entfernt und auf dem Landweg erreichbar. So konnten sich die ersten Dinosaurier über den gesamten damaligen „Urkontinent“ ausbreiten. Was durch Fossilienfunde bewiesen ist. Dieser Urkontinent Pangäa erstreckte sich vom Nordpol bis zum Südpol und bestand aus zwei Teilen. Dem nördlichen Anteil Laurasia und dem südlichen Teil Gondwana.

Einige Wissenschaftler nehmen an, dass es zwischen den beiden Kontinentmassen schon immer Lockerungszonen gegeben haben könnte. So kam es zur Bildung eines Meeresarmes, der in seiner Ausdehnung und Breite wechselte. Ein gewaltiger Ozean (Panthalassa), der zwei Drittel der Erdoberfläche bedeckte, umgab den riesigen Urkontinent. Als Superkontinent bezeichnet man eine zusammenhängende Landmasse, die durch das Zusammenschieben (untereinander oder aufeinander) von Platten der Erdkruste, die vorher schon Kontinente gebildet hatten, entsteht.

Unsere Erde ist ca. 4,6 Milliarden Jahre alt. Theoretisch gab es solche Superkontinente schon öfters. Sicher nachgewiesen ist aber lediglich die Bildung von Pangäa. Im Perm (286 bis 245 Millionen Jahre) vereinigten sich alle Kontinente der Erde zu Pangäa und ein so entstand ein Superkontinent. Mitteleuropa lag am Äquator und ein großer Kontinentbereich in der südlichen Hemisphäre wurde von Gletschern bedeckt. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen liegt Australien erst seit 280 Millionen Jahren südlich des Äquators.

Der Erdmantel unter Pangäa war immer noch heiß und versuchte aufwärts zu steigen. So ist es nicht verwunderlich, dass damals Afrika über 10 Meter höher lag als die anderen Kontinente. Es gilt als gesichert, dass Gondwana im Mesozoikum (250 bis 65 Millionen Jahre) wieder auseinanderbrach. Zunächst in West- Gondwana (Afrika und Südamerika) und Ost- Gondwana (Australien, Ostantarktis, Indien und Krustenblöcke der Westantarktis). Dies geschah etappenweise relativ schnell. Denn es dauerte maximal „bloß“ 140 Millionen Jahre.

Der Urkontinent Gondwana

Die vor 135 Millionen Jahren beginnende Trennung von Pangäa in Laurasia (mit Nordamerika und Eurasien) und Gondwana, war auch der Beginn der Driftung der Landmassen, die langsam und unaufhaltsam eigentlich noch bis heute besteht. Vor 65 Millionen Jahre existieren die beiden Superkontinente nicht mehr. Zwar hängen Nordamerika und Eurasien noch zusammen, trennen sich aber im Bereich der heutigen Alpen, nachdem Afrika als Folge des Kontinentaldrifts mit Europa kollidierte und so die Alpen aufgewölbt wurden. Der sicher erhebliche Aufprall von Indien auf Asien führt zur Entstehung des Himalajas. Etwa vor 130 Millionen Jahre (frühe Kreidezeit) entfernt sich Südamerika von Afrika. So begann die Öffnung des Südatlantiks. In der späten Kreidezeit (90 Millionen Jahre) lösten sich als letzte Fragmente Australien und Neuseeland von der Ostantarktis. Diese „Bruchstellen“ kann man in Albany noch heute besichtigen. Einige Australier sind der Meinung, dass Landansprüche auf antarktische Gebiete erhoben werden müssen. Es ist nach dem bisher Gesagten aber eigentlich umgekehrt. Die Australier sollten froh sein, wenn die Bewohner der Antarktis nicht Australien und gleich auch Neuseeland zurück haben wollen. Ein Recht dazu hätten, wenn es sie gibt, vielleicht die Nachkommen der Gond, einem alten Volk, das in der historischen Landschaft Gondwana in Mittelindien lebte. Aber doch niemals die weißen Australier. Dann wohl eher noch die Ureinwohner, das Indigenous People. Zumal diese beschriebenen Vorgänge, die zur Entstehung der Kontinente führten, nach Auffassung der Geologen bei weitem noch nicht abgeschlossen sind.

Die Dynamik der Kontinentdriftung geht weiter! Man meint mit relativ hoher Sicherheit die Entwicklung folgender Veränderungen voraussagen zu können. Afrika wird weiter nach Norden wandern, das Mittelmeer muss einer Gebirgskette Platz machen und Mitteleuropa könnte entlang des Rheins auseinander brechen. Indien taucht unter dem Himalaja ab und verschwindet unter Tibet. Das hat zur Folge, dass von der Mongolei bis zum Baikalsee eine ausgedehnte, große Gebirgskette entsteht. Und Australien? Auch dort erwarten die Wissenschaftler große Veränderungen. Schnelles Driften nach Norden, Unterwandern der Sunda- Inseln, die zu einem neuem Gebirgskette auf der australischen Platte aufgetürmt werden. Einige Wissenschaftler behaupten, dass die australische Platte schon jetzt mit den südlichen Inseln von Südostasien zusammen stößt. „Geht dies weiter“, meint der amerikanische Geologe Dr. Scotese aus Arlington/Texas, „so wird die linke Schulter Australiens abgefangen, der Kontinent dreht sich und stößt mit Borneo und Südchina zusammen. Australien wird dann ein Teil Asiens!“

Mit relativ hoher Sicherheit kommt es wegen der zunehmenden räumlichen Entfernung Amerikas von Europa und Afrika durch gewaltige Risse im Atlantik zur „Geburt“ neuer Bergketten aus dem Erdinneren, die den Ozean teilen werden. Und in 500 Millionen Jahren könnte wieder so ein Superkontinent „Pangäa Ultima“ entstehen. Es sei denn, die Sonne hat durch den Massenverlust schon ihre Energieabstrahlung verloren und die Erde wird wieder zum kalten Gesteinsklumpen. Doch zurück zu Gondwana.

Die Angaben über die Kontinententstehung liefern auch die Erklärung für Australiens einzigartige Flora und Fauna.
Einschlag eines Meteoriten in AustralienVor 230 Millionen Jahren (in der Trias) starben durch eine noch unbekannte Katastrophe 90% aller Tier- und Pflanzenarten aus. So war der Weg frei für neue Arten. Allerdings verdichten sich die Vermutungen, dass auch die damalige Katastrophe durch ein oder mehrere Meteoriteneinschläge ausgelöst wurde. Die Centre- Coup Reaktion dieser Einschläge war ein für uns heute unvorstellbarer Vulkanausbruch im jetzigen Sibirien. Der durch die Eruption vollständig in die Luft und das Wasser infiltrierende Schwefelwasserstoff verbrauchte den gesamten Sauerstoff und beendete so fast alles Leben auf der Erde. Natürlich waren die Australier stolz, als man diesen Primäreinschlag bei einem 25 Kilometer von Port Hedland nördlich im Meer liegender Krater, den Bedout Krater, vermutete.

Es wäre wieder eine Besonderheit gewesen, die sich in Down under abgespielt hatte. Aber seit Mai 2006 weiß man relativ sicher, dass der Meteorit in der Antarktis, in Wilkesland, einschlug. Der Krater liegt 1,5 Kilometer unter dem Eis und hat einen Durchmesser von 500 Kilometer. Der dadurch bedingte Vulkanausbruch war genau auf der gegenüberliegenden Stelle der Erdkugel. Im heutigen Sibirien. Die Dinosaurier kamen und gingen. Vögel waren deren Nachfahren. Pterosaurier und Wasserreptilien starben ebenfalls am Ende des Mesozoikums wieder aus. Die Entstehung des Atlantiks verursachte eine Beschleunigung in den Aufspaltungsprozessen der Kontinente und die Unerbrechung der bis dahin vorherrschenden weltweiten Meeresströmungen. Ein genereller Ausgleich der Klimazonen blieb so aus. Erstmals in der Erdgeschichte traten Jahreszeiten auf, die sich auch in den Kaltzeiten im Norden und Süden der Erde zeigten. Bis etwa vor 195 Millionen Jahren wuchsen Farne und Schachtelhalme, Eiben, Ginko und Palmen ähnliche Bäume. Die vielfältigste Flora und Fauna entwickelten sich aber mit Sicherheit in der Kreidezeit. Davon zeugen die vielen Fossilien, wie heutige Blütenpflanzen, Zypressen, Hickory und Eichen. Aber auch Frösche, Schildkröten, Salamander und erste Vögel wurden gefunden. Eigentlich ist die Verbreitung von Landtieren auf einem Kontinent einfach. Erst die Zersplitterung der zusammenhängenden Landmasse in mehrere Kontinente führte zum Beispiel zur Separierung zwischen den Beuteltieren Australiens von den übrigen Säugern.

Es steht außer Frage, dass der Ursprung der Placentatiere auf der Südhalbkugel zu finden ist. Die ältesten von ihnen, Elefanten, Seekühe und auch Erdferkel, lebten auf Gondwana. Man nannte sie Afrotheria. Die Abspaltung von den anderen Placentatieren kam vor etwa 100 Millionen Jahren. Zu der Zeit, als der Südkontinent Gondwana, zu dem Südamerika, Afrika, Australien, Madagaskar und die Antarktis gehörten, in der Mitte zerbrach. So konnten sich bestimmte Arten ohne genetische Beeinflussung durch andere Spezies, auch nach dem Einschlag des fast 30 Kilometer großen Chicxulub Asteroiden am Golf von Mexiko, der über 90% alles Lebens auf der Erde vor 60 Millionen Jahren auslöschte, nach der neuen Evolution ungestört erhalten und fortpflanzen. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass wir die Relikte der Saurier weltweit gefunden haben. Doch das Schnabeltier, den Ameisenbär, den Koala, den Wombat, das Känguru, den Emu und den, für mich am gefährlichsten aussehenden, tasmanischen Teufel können wir noch heute in ihrer urgeschichtlichen Gestalt sehen.

Bild Wilkesland Krater: Ohio State University

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