Mungo Man

Mungo Man Mungo Man Skelett

Das Visitor Centre von Mildura informiert genauer über die World Heritage Area der Willandra Lakes. Ein für Australien kleines Gebiet mit 27.847 Hektar grenzt an dieses Weltkulturerbe. Der Mungo Nationalpark, in dem sich logischerweise der Lake Mungo befindet. Dieser wird durch eine 33 Kilometer lange Lunette (Halbkreis) geschützt. Gebirge ähnliche sandige Erhebungen, entstanden aus dem Sanddünengürtel des einstigen Ostufers, bilden diesen Halbkreis. In Jahrtausenden haben die unaufhörlichen Westwinde hier ganze Arbeit verrichtet. Ein Schutz, der nun nicht mehr nötig ist, da die gesamte Seenplatte beim Klimawandel vor 25 Tausend Jahren austrocknete. Immerhin ist es schon sehr informativ, dass die drei größten Seen (Lake Mungo, Lake Leaghur und Lake Garnpung) einst große und wasserreiche Seen gewesen sein sollen. Man vermutet, dass hier sogar der Tasmanischer Tiger und der Tasmanische Teufel lebten. Aber mehr noch. Die eigentliche Sensation sind prähistorische Skelettfunde.

Durch die Untersuchung des Skelettüberreste der ältesten Australierin, der „Mungo Lady“, die man 1968 hier fand, und dem Fund des „Mungo Man“ waren der Beweis erbracht, dass in diesem Areal vor 40.000 Jahren schon Menschen lebten. Das bestätigten auch die Altersbestimmungen der gefundenen Gegenstände. Alles schien in Ordnung. Bis 2001 ein Forscherteam der Universität von Canberra bei erneuten Untersuchungen per DNA Analyse zu dem Schluss kam: „Der Mungo Man ist über 60.000 Jahre alt!“ Eine echte Sensation, die die bisher geltende „Out of Africa“ Theorie, nach der alle modernen Menschen von den vor 100 Tausend Jahren lebenden afrikanischen Vorfahren abstammen, infrage stellte. Und gleich bekamen die Wissenschaftler, die schon immer von unabhängig voneinander entstandenen modernen Menschen redeten, Oberwasser. Die wissenschaftliche Welt geriet in Aufruhr. Für die allmählich polemisch werdende Diskussion kamen die Ergebnisse von Bowler und Thorne (Universität Melbourne) wie eine Erlösung. Neue und genauere Untersuchungen mit der Optical Dating Methode bestätigten die erste Altersannahme von 40.000 Jahren bei der „Mungo Lady“, beim „Mungo Man“ und beim Sand an den Fundstellen. Die gefundenen Steinwerkzeuge allerdings sind etwas über 50.000 Jahre alt.

AboriginalBei diesen Jahresangaben bleibt die Annahme einer Wanderung der ersten Menschen von Afrika, über Europa und Asien nach Amerika und Australien weiterhin nachvollziehbar. Außerdem sprechen die vermuteten damaligen klimatischen Daten für diese erneute Altersbestimmung. Zu dieser Zeit konnte die Natur die ersten Menschen schon reichlich mit Wasser und Nahrung versorgen.

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