Legende von der Entstehung des Spencer Gulf The Ghan am Spencer Gulf - Legende von der Entstehung des Spencer Gulf

Legende von der Entstehung des Spencer Gulf

Wer sich auf einer Landkarte den Küstenverlauf von Südaustralien betrachtet, dem fallen zwei tiefe Einschnitte auf: Der Spencer Gulf und der Gulf St. Vincent.

Durch diese Einschnitte entstanden einst Eyre Peninsula, York Peninsula, Kangaroo Island und Fleurieu Peninsula.

Die Legende berichtet, dass auch an dieser Stelle früher eine relativ gerade Küste bestand. Mit einem reizvollen Hinterland, einem Paradies, in dem Tiere und Pflanzen durch die flache und gut bewässerte Küstenlage ideale Lebensbedingungen fanden. Die Vögel, die Reptilien, die Beutler, die Säugetiere, sie alle lebten friedlich miteinander und schliefen zum Teil auch in den gleichen Lagern. Ein Idyll, das eigentlich hätte ewig bestehen können, wenn da nicht dem Pelikan eines Tages die gemeinsame Lebensweise gestört hätte. Er forderte eine Aufteilung des Areals und eine Trennung der Tiere nach Art und Rasse. Große Unruhe beherrschte von nun an das Leben der Tiere. Neid und Missgunst machten sich breit. Und Misstrauen!
Plötzlich erklärten die Vögel den verdutzt zuhörenden anderen Bewohner, dass sie ab sofort Anspruch auf die Lagune erheben und allen anderen Tieren das Betreten ihres Gebietes verbieten.

Der Streit eskalierte. Und bald, da niemand nachgeben wollte, war allen klar, dass nur ein Krieg die Sache klären könnte. Es kam, was kommen mußte. Die Tiere begannen sich gegenseitig zu töten. Und sie begannen das Töten der ehemaligen Lebensgefährten sogar noch zu feiern.

Die Emus, die Koalas und die Kängurus, die sich von Anfang an aus dem Streit heraus hielten, versuchten verzweifelt und vergeblich zu schlichten. Bei einer der Beratungen fragte der Koala die Verbündeten „Wäre es nicht eine Lösung, wenn wir das Gebiet einfach überfluten würden? Dann ist der Anlass des Streite doch nicht mehr da.“

Damit waren alle zwar einverstanden, aber niemand wusste, wie man eine solche Überflutung bewerkstelligen sollte.
Und sie gingen ohne Ergebnis auseinander.

Auf dem Weg zur Unterkunft fand der Koala zufällig einen riesigen Oberschenkel Knochen eines Kängurus, den er mit in seine Unterkunft nahm. Während die Freunde vor Alpträumen über die aussichtlose Lage kaum schlafen konnten, träumte der Koala nur von dem Fund. „Das muß ein Zeichen sein“ dachte er. Und er erzählte den anderen davon. Und als sie suchten, da fanden sie viele derartige Knochen, die alle in gerader Linie landeinwärts zeigten. Der Koala nahm seinen großen Knochen und stochert damit in der Erde herum. Plötzlich brach diese auf und das Meerwasser strömte in die entstandene Kluft. Darauf zog er mit seinem offensichtlichen Zauberknochen weiter. Und überall, wo er den Boden mit ihm berührte, brach die Erde auseinander. Bald hatte das Meer den ganzen ehemaligen Lebensraum der Tiere überflutet. Viele von ihnen starben durch das Wasser. Auch viele Nistplätze der Vögel wurden zerstört. Aber die die Gemeinsamkeit und das Zusammenleben der Tiere wurde nie wieder hergestellt.

Diese Geschichte symbolisiert die Auffassung der Ureinwohner von der Einheit mit der Natur. Über den Vergleich mit den Tieren werden die verheerenden Folgen einer Störung dieses Gleichgewichtes und des Verhältnisses untereinander mahnend erwähnt.Sie ist eine der vielen in den Völkern erzählten Legenden, die immer wieder Gemeinsamkeit und Zusammenhalt anmahnen.

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