Die Legenden vom Mond Die Legenden vom Mond

Die Legenden vom Mond

Die meisten Aboriginals Legenden berichten von einem männlichen Mond und einer weiblichen Sonne. In den Augen der Ureinwohner hat ihnen der Mond zwei wichtige Geschenke gegeben. Die Fruchtbarkeit und die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod.

Der Mond galt als Fruchtbarkeitsmann, dem die Kraft der Reproduktion sowohl für alle Frauen als aber auch für alle Pflanzen und Tiere verliehen wurde.

So wurde der Mond zum Ehemann aller Frauen. Und wenn ein Mädchen schwanger werden wollte, dann brauchte sie sich nicht besonders bemühen, um die Aufmerksamkeit des Mondmannes zu erlangen. Es genügten schon einige heimliche Blicke.
Der Mond regierte zusätzlich die Gewässer, in die sein Licht fiel und reflektiert wurde. Er konnte Überschwemmungen veranlassen und regelte auch die Gezeiten. Sein 28 Tage Zyklus wurde zur Uhr der Natur.
Mit seinen drei dunklen Tagen, mit der Fähigkeit der Zunahmen und der Abnahme wurde er zum Herrn über den Tod und die Wiedergeburt. Das war die Idee der Nautilus Muscheln, die einst aus seinem Skelett entstanden sind (siehe unten „Eine weitere Legende vom Tod“).

In vielen Liedern wird der Mond als der Geber des Lebens gepriesen. Gern tanzen die Frauen im Mondlicht. Man singt, schlägt mit Stöcken den Takt, bläst auf einer Holztrompete eine spirituelle Melodie. Das Lied handelt vom Mond, der einst mit seiner Schwester, dem Dugong, in den Ebenen des angrenzenden Arnhemlandes zusammenlebte. Das Dugong sammelte Lilienzwiebeln und Lotuswurzeln für sich zum Essen. Doch störte sie sehr, dass sie ständig von Blutegeln gebissen wurde. Und eines Tages reichte es ihr. Sie rannte nach Hause, weinte, war verärgert und sehr irritiert.
“Lieber Bruder” jammerte sie. „Ich habe genug von diesen Blutegeln. Ich bin der Aufgabe des Lebens auf dem Land nicht gewachsen. Ich gebe auf, gehe zurück zum Meer und werde ein Gong.“
„Was soll ich tun“ fragte der Mond.

„Du könntest am Himmel stehen“ sagte ihm die Schwester. „Aber zuerst musst Du dafür sterben.“ Der Mond dachte nach. „Ich werde nicht sterben wie die anderen Menschen“ antwortete er der Schwester. „Ich werde immer wieder zum Leben zurückkehren“.

“Mach was du willst” sagte ihm drauf das Dugong. „Aber ohne mich! Ich will nicht zurückkommen, wenn ich einst sterbe. Meinetwegen kannst du ja meine Knochen aufbewahren.”

„Da bin ich anders“ antwortete der Bruder. „Wenn ich sterbe, dann komme ich zurück. Jedes Mal, wenn ich krankhaft zu groß wachse, dann werde ich danach sehr dünn und falle zu Dir in das Meer. Bis dahin werde ich aber nur meine Knochen verlieren. Deshalb kann ich sie ruhig wegwerfen und dann sterben. Ich werde ein vollständiger Geist werden. Doch schon nach drei Tagen komme ich zurück und steige in den Himmel.“

Der Emu, die Krabbe, das Opossum, der Frosch und der Bär sind die heiligen Tiere des Mondes. Auch die Knochen und das Bumerang werden mit ihm in Zusammenhang gebracht.

Eine bedeutende australische Mondgottheit ist Bahloo, der bei der Erschaffung der Babys hilft. Wenn er auf die Jagd geht hat er immer Schlangen als Begleiter bei sich.

So erzählen sich einige Stämme im Norden, dass es Orte gibt, wo Mädchen, damit die erste Regelblutung eintritt, von einer Schlange gebissen werden. Und in der Tat, nach 28 Tagen, so wie der Zyklus des Mondes, tritt die erste Menstruation ein.
In anderen Legenden wird nicht der Mond sondern der Regenbogen mit dem Menstruationsblut in Verbindung gebracht.
Andere Legenden wiederum erzählen, dass einst Yalungur, der große Adlerfalke von Gidja oder Gidjas Bruder Mali kastriert wurde. So konnte Gidja die erste Frau schaffen. Aber Kallin Kallin war über die Tat empört und bestrafte Gidja. Dieser floh daraufhin aus Meer und wurde später zum Mond.

Bei den Maoris in Neu Seeland nennt man die Menstruation Mata Marama. Das sich mit „Moon sickness“ übersetzten lässt.
Und die Ureinwohner von Torres Strait Island haben ein Wort das Mond oder Menstruationsblut bedeutet.
Ein weites Feld!!

Foto: Nasa

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