Das Kreuz des Südens

Das Kreuz des Südens. Eine Legende über das Kreuz des Südens Das Kreuz des Südens. Eine Legende über das Kreuz des Südens

Eine Sternenkonstellation, die von jeder Stelle des Kontinents zu sehen ist? Die lädt geradezu ein, Geschichten oder Legenden zu erzählen.

Das Koori Volk (Victoria) berichtet über folgende Legende. Bunjil der All Vater hatte sein Werk geschaffen und beauftragte nunmehr, da er als großer Adler in den Himmel fliegen wollte, die Bram-Bram-Bult Brüder, den Rest fertig zu stellen, und vor allem für Recht und Ordnung zu sorgen. In der Gegend lebte auch Tjingal, ein böser Emu, der sogar Menschen tötete und verspeiste. Und was macht nun so ein bösartiger Emu, wenn er merkt, dass ihm Wa, die Krähe, sein Ei stehlen will? Richtig! Er wird richtig böse. Wa flieht um ihr Leben. Und versteckt sich in einer Felsspalte. Eine kleine Übung für Tjingal. Ein Hieb mit dem Schnabel spaltet den Berg. So entstand Roses Gap in The Grampians. Erneut versuchte sich die Krähe ein zweites Mal zu verstecken. Wieder ein Schnabelhieb und es gab Victoria Gap. Die Krähe floh aus dem Machtgebiet des Emus. Und nun war dieser erst richtig sauer. Und während Tjingal noch mit seiner bisher erfolglosen Rache hadert, da kommt zufällig und völlig ahnungslos der Jäger Bunya des Weges. Tjingal beschließt, diesen zu töten und zu verspeisen. Doch anstatt sich wie ein Jäger zu verhalten, flieht Bunya vor dem Emu. Der verfolgt ihn. In Panik wirft Bunya seinen Speer an den Wurzeln eines Baumes weg und versteckt sich in dessen Geäst.

Wa die Krähe hatte inzwischen die Bram-Bram-Bult Brüder gefunden und ihnen von den neuesten Missetaten des Emus Tjingal erzählt. Die Brüder wollten schon lange ein ernsthaftes Wort mit Tjingal sprechen. So machten sie sich auf den Weg, den Emu zu suchen. Im Tal verraten die leuchtenden Augen den sich versteckenden Emu. Von zwei Seiten schleichen sich die Brüder an. Und beider Speere treffen. Schwer verletzt und blutend schleppt sich Tjingal davon. Die Brüder folgen der Blutspur, die später zum Wimera River wird. Der Emu ist tot. Sie reißen jede seiner Federn der Länge nach durch und errichten daraus zwei Haufen von der Größe der heutigen Emus. Daraus werden ein Männchen und ein Weibchen. Und noch heute haben seitdem alle Emus gespaltene Federn.

Auf dem Rückweg finden die Brüder auch Bunya, der sich immer noch im Geäst des Baumes versteckt. Er hat weiter Angst runter zu kommen. Darüber werden die Brüder wütend und sie verwandeln ihn in ein Opossum. Nachdem dann auch noch das Ei von Tjingal gefunden wurde, gab es ein Festessen für alle. Dabei bekleckert sich der Wattle Vogel beim Verteilen der Portionen ein wenig. Daher kommen die beiden roten Flecken an seinem Hals. Den beiden jungen Emus brachten von nun an ihren Brüdern bei, nicht mehr so große Eier zu legen.

Diese Geschichte wiederholt sich am Nachthimmel im Sternbild Kreuz des Südens. Den Stern an der Spitze nennt man Bunya. Die beiden östlichen Sterne sind die Speere der beiden Bram-Bram-Bult Brüder, die sie wegwarfen als sie zu den Sternen, nämlich zu den Vorderfüßen des Sternbildes Centaurus, wurden. Der große Stern des Kreuzes ist der Speer, der Tjingal durch die Brust gestoßen wurde, und der kleinere Stern ist der Speer, der durch seinen Nacken spießte.
Der Stern am unteren Rand des Kreuzes symbolisiert den Speer, der ihn in die Lenden traf.

Der westliche Stern des Kreuzes heißt bei den Ureinwohnern Druk, der Frosch. Er ist die Mutter der Bram-Bram-Bult Brüder.
Und wenn man sich das Kreuz des Südens durch ein Teleskop betrachtet: Sieht nicht der leere Fleck unterhalb des Sternbildes aus wie ein Emu?

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