Nach den Legenden der Ureinwohner kamen vor langer, langer Zeit, in der Traumzeit, sieben Schwestern von den Plejaden - Artuni, einem Siebengestirn im Sternbild Stier, auf die Erde, um der Menschheit die Gesetze des Universums zu lehren. Sie erreichten die Erde zuerst in die Gegend des heutigen Whyalla am Ostufer der Eyre Peninsula. Dort hinterließen sie in einer Höhle die Abdrücke ihrer Hände und Füße. Ihr Weg führte sie nach Norden, entlang der Flinders Ranges auch in die Gegend des heutigen Copley. Und die Copleyites meinen, dass bei ihnen der Oodnadatta Track, als einer der Traumzeitwege der sieben Schwestern, beginnt.
Die Schwestern arbeiteten mit den Geistern und Schutzengeln des Landes zusammen. Nämlich in der Northern Flinders Ranges. Eine der Schwestern zog die Bewunderung und Anhänglichkeit der Regenbogenschlange Arkurra auf sich. Die Story erzählt, dass die Schlange eines Abends, versteckt hinter einem Busch, die sieben Schönen beim Bad in einem Pool bei Sonnenuntergang beobachtete. Begierde erfüllte ihr Herz. Der „Große Geist“ schaute hinunter und warnte die Schlange. „Tu nicht einmal daran denken!“ Diese Warnung erfüllte die Schlange mit Wut. Und sie aß die sieben Schwestern auf. So kamen im wahrsten Sinne des Wortes die Frauenrechte in die Münder der Männer. Frauenrechte, die bis heute von den Männern gesprochen und eingehalten werden.
Die Geister der sieben Schwestern flogen zurück zu den Plejaden. Und sie waren beunruhigt, weil eine der Schwestern, von den Sternen den Schmerz der Schlange Arkurra beobachtete und Mitleid ihr Herz erfüllte. Sie beschloss zurück zur Erde zu fliegen. Genau so wie nach der griechischen Sage einst Persephon (besser als Proserpina oder Core bekannt) sich entschloss wieder zu Pluto in die Unterwelt zurück zu kehren. Diese Schwester verkörperte auf der Erde einen Quandong Baum (ein australisches Sandelgewächs, Santalum acuminatum). Und so wurde die pfirsichähnliche rote und süß schmeckende Quandong Frucht für die Ureinwohner zur Frucht der Liebe. Tatsächlich scheint die Frucht als Aphrodisiakum zu wirken. Davon kann sich jeder im "Quandong Café and Bush Bakery" an Fionas Käsekuchen mit Quandong-Füllung überzeugen. Auf alle Fälle sind die Früchte äußerst vitaminreich.
Die Adnyamathanha (Volk der Hügel oder Bergvolk) ist der Oberbegriff der früher in der Flinders Ranges lebenden Ureinwohnergruppen (Jadiaura, Kuyani, Piladappa Pangkala und Wailpi). Ihre Legenden erzählen, dass, wenn sie zu der Plejadengruppe schauten, immer ein Stern ein wenig verschwommener zu sehen war. Und sie meinten, dass das die verliebte Schwester sein muß, die aus Liebe zur Erde zurück kehrte und sich nun ausruht.
Einst sollen die sieben Schwestern entlang des Oodnadatta Tracks gegangen sein. Aber es gibt eben viele „Seven Sisters Dreaming Tracks“ und Songlines, so wie es eine Unzahl von Geschichten über die sieben Schwestern gibt, die in allen einheimischen Kulturen vertreten sind.
Songlines ist ein Name, der aus der Aboriginals Geschichte stammt. Die Ureinwohner orientierten sich auf den riesigen Kontinent ohne Kompass und Karten an mit in Liedern gefassten Pfaden. Für einen Europäer unvorstellbar.
Und schon sind die Esoteriker da mit ihrer Vorstellung, dass die benannten Wege ein Netzwerk darstellen, über das man die außerirdische Energie der sieben Schwestern von den Plejaden empfangen kann. Regelrechte Pilgerfahrten mit „Energiezeremonien“ werden organisiert. Das ist übrigens eine Tendenz, die in irgendeiner Form in allen Kulturkreisen zu finden ist. So wie es auch in allen Kulturkreisen Geschichten über die sieben Schwestern geben soll. Die Ureinwohner scheinen diese Tendenz intensiviert zu haben, denn es gibt allein bei ihnen 12 verschiedene Versionen dieser Legende.
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