Die Völker im Arnhem Land berichten von Bralgu, einer Insel im Ozean, zu der drei Tage nach dem Tod die Verstorbenen durch den Aboriginal Charon (Fährmann) Nganug in einem Kanu gebracht werden. Dort werden sie von den anderen verstorbenen Seelen begrüßt.
Jeden Tag kurz vor Sonnenuntergang halten die Seelen von Bralgu als Vorbereitung vor der am nächsten Tag wieder zu erfolgenden Reise des Morgensterns zum Arnhem Land eine Zeremonie ab. Während des Tages und des größten Teils der Nacht steckt der Morgenstern in einer Borkentasche, die von der Geisterfrau Malumba bewacht wird.
Beim Abhalten dieser Zeremonie wirbeln die Seelen und die Geister eine Staubwolke auf, die die Dämmerung und dann die Nacht in das Arnhem Land bringt.
Wenn dann die Zeit für den Morgenstern gekommen ist lässt ihn Malumba aus der Tasche schlüpfen und er beginnt seine Reise am Himmel.
Nach der Freilassung steigt der Morgenstern am Himmel auf und wandert zunächst zu einem hohem Pandanus Palmen Baum, dem Traumzeitbaum des Lebens und des Todes. Das ist sein erster Rastplatz. Von dort schaut er auf den Weg, den er gekommen ist. Dann erhebt er sich und schwebt über die Insel. Hoch steigt er in den Himmel. Malumba aber hat ihn an der Leine, an der auch die anderen Sterne befestigt sind, damit sie nicht einfach wegfliegen können.
Und wenn der frühe Morgen kommt, dann zieht Malumba ihn zurück und steckt ihn wieder in ihre Tasche.
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