Yaraan-doo

Warum das Kreuz des Südens Yaraan-doo genannt wird Coolibah Tree - Warum das Kreuz des Südens Yaraan-doo genannt wird

Warum das Kreuz des Südens Yaraan-doo genannt wird

Das Kreuz des Südens wird bei den Ureinwohnern Yaraan-doo genannt. Das bezeichnet den „Platz des weißen Gummi Baumes“.
Als einst in der Traumzeit Baiame, der Allvater, auf die Erde kam, schuf er aus der roten Erde zwei Männer und eine Frau und hauchte ihnen Leben ein. Er zeigte ihnen alles, was sie wissen und können müssen, um zu überleben. Darunter war zum Beispiel auch die Wissensvermittlung über essbare Pflanzen.

Dann begann Baiame seineschöpferische Reise über das Land.

Der drei ersten Menschen lebten für eine gewisse Zeit nicht schlecht von den Pflanzen, die ihnen Baiame genannt und gezeigt hatte. Dann kam aber eine Dürre. Und das Angebot an essbaren Pflanzen wurde durch Trockenheit sehr dürftig.
Eines Tages tötete deshalb der Mann Numero Zwei ein Känguru und verzehrte es gemeinsam mit der Frau. Der erste Mann wollte davon nichts essen, obwohl auch er sehr hungrig und erschöpft war. Doch Baiame hatte den Verzehr von Fleisch nicht ausdrücklich erlaubt.

Verärgert über seine beiden Gefährten ging er wütend weg, zum Sonnenuntergang. Bald erreichte er die Sandhügel, die schon kleine Berge waren. Kletterte über den Gipfel und erreichte unten eine Ebene, auf der viele Coolibah Tree standen.
Nachdem die beiden anderen das Känguru aufgegessen hatten, machten sie sich auf die Suche nach dem weggegangenen Mann. Sie fanden ihn auch. Er lag tot unter einem riesigen Gum Tree (Varaan) auf der anderen Seite des Flusses. Er war wohl vor Hunger gestorben. Und neben ihn hockte eine schwarze Gestalt. Es war Yowi, der Geist des Todes. Mit seinen zwei schrecklich feurigen Augen schaute er zu ihnen. Dann nahm er den toten Gefährten und ließ ihn in die Mitte des hohlen Baumes fallen. Es dauerte nicht lange und ein schreckliches Brausen und Donnern erschallte aus dem hohlen Baum. Und die feurigen Augen stiegen mit dem Baum langsam in die Höhe, in Richtung südlicher Himmel. Dann war absolute Stille! Doch diese wurde urplötzlich durch ein lautes Kreischen unterbrochen. Zwei gelbweiße Haubenkakadus, zwei Mooyis, flogen auf, weil der ehemalige Gum Tree, der nunmehr ein Geisterbaum geworden war, ihnen einst als Aufenthaltsplatz diente. Der Geist pflanzte den Baum persönlich nahe der Milchstrasse, die von den Ureinwohnern auch Warrambool genannt wird, als Hinweis, wo im Himmel die Geister am Fluss Milnguya wohnen.

Der zweite Mann und die Frau beobachteten ungläubig und staunend, wie der Geistbaum in den Himmel stieg und bald nicht mehr zu sehen war. Zur Nachte beobachteten sie, wie an der bewussten Stelle im Himmel lediglich vier feurige Augen leuchteten. Das waren die zwei Augen des Yowi und die beiden Augen ihres Kameraden, der so der erste Mensch wurde, der auf der Erde starb

Die Natur realisierte, was es bedeutete, das dieser Mann die Erde verlassen hatte. Der Tod war auf die Erde gekommen. Die Unsterblichkeit der Lebewesen gab es nicht mehr. Ein großes Jammern, Klagen und Trauern setzte überall ein. Die Sumpfeichen seufzten unaufhörlich im Wind, die Gum Tree vergossen blutige Tränen, die am Stamm zum roten Gummi kristallisierten. Seit diesem Tag wird das Kreuz des Südens nur noch Yaraan-doo, also Platz des weißen Gummibaums, genannt. Die Pointer (Zeiger) des Kreuzes heißen nunmehr Mooyi, die weißen Kakadus.

So blieb bei den Stämmen des Aboriginals People das erste Auftreten des Todes auf der Erde durch den Anblick des Kreuzes des Südens immer in Erinnerung.

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