Eine der Legenden aus Nord Australien berichtet, dass die Sonnenfrau Wuriupranili und der Mondmann Japara zu verschiedenen Zeiten ihre Reisen über den Himmel unternahmen. Jeder von ihnen trug eine Fackel aus brennender Rinde bei sich. Doch sobald sie den westlichen Horizont erreichten verlöschte die Flamme. Nur noch die schwelende Glut zeigte ihnen den weiteren Weg durch die Finsternis der Unterwelt nach Osten.
Jeden Morgen leuchtet das Feuer der Sonnenfrau, wenn sie sich eine neue Fackel aus Rinde vorbereitete, als erstes Licht, nämlich als Morgenröte, vom Himmel. Die Wolken werden beim Sonnenaufgang gerötet durch den Staub des Ockerpulvers, dass die Sonnenfrau benutzt, um ihren Körper zu schmücken. Das ist die Zeit, wo der weiche und melodische Ruf von Tukumbini, dem Honey- eater, die Aboriginals aufweckt, und sie mahnt, die Pflichten des Tages zu erfüllen.
Bei Sonnenuntergang hat Wuriupranili den westlichen Horizont erreicht. Aber bevor sie erneut durch die Unterwelt Passage wandert, um ihre Wohnung im Osten zu erreichen, schmückt sie sich noch ein Mal mit dem Ockerstaub. So sehen wir auf der Erde das brillante Feuerwerk des Sonnenuntergangs.
Foto: Dieter Tischendorf
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