Wie Emu und Jabiru entstanden Emu Parade - Wie Emu und Jabiru entstanden

Wie Emu und Jabiru entstanden

Das Yolngu People aus dem Norden bewahrt die Geschichte vom Emu und dem Jabiru noch heute, weil sie genau, wie einst Wurrpan aus der Story, ihr Fleisch im Feuer kochten. Sie kochen es aber immer nur halb durch. Und sie wischen die Asche weg, bevor sie es essen.

Hier die Geschichte:
Vor langer Zeit lebten in Nurrurrumba zwei Schwäger, nämlich Gandji und Wurrpan mit ihren Kindern zusammen. Eines Tages ging Gandji mit seinen Kindern aus dem Lager, um Stachelrochen zu fangen. Als sie das Salzwasser erreicht hatten, sahen sie, das Wasser war sauber und klar bis zum Grund. So war es leicht, alle Stachelrochen, die sich im Wasser tummelten, zu sehen. Also liefen sie mit ihren Speeren ins Wasser und erlegten mehrerer Stachelrochen. Mit denen wateten sie ans Ufer, sammelten Brennholz, entzündeten ein Feuer und kochten die Fische. Dann trennten sie das Fleisch von den Gräten und dem Fett. Mit dem getrennt in Borke verpackten Fleisch und dem Fett gingen sie zurück ins Lager, zu Wurrpan und seinen Kindern.

Dort setzten sie sich nieder und Gandji rief einem der Wurrpan Kinder zu, sie möchten kommen, um sich ihren Anteil zu holen.

Nur bei der Trennung in Fett und Fleisch hatten Gandji und die Kinder die süßen und frischen Teile für sich reserviert. Und für die Familie Wurrpan blieb nur der nicht so gut schmeckende Rest.
Da rannte eines der Kinder von Wurrpan herüber und nahm das Rindenpaket mit den Teilen des Stachelrochens und brachte es seinem Vater, der es schnell öffnete. Und so bemerkte er, dass er und seine Kinder nur die alten und nicht so guten Teile der Fische erhalten hatten. „Sie haben wirklich die frischen Teile der Fische für sich behalten“ sagte er, wie zu sich selbst.

Trotzdem aßen sie, was man ihnen gegeben hatte. Anschließend stand Wurrpan auf und sagte zu der anderen Familie „Ich habe es gemerkt, dass ihr mir und den meinen den alten Stachelrochen gabt, während ihr die frischen Teile selbst gegessen habt!“ Und so begann ein Streit.

„Ihr hättet doch selbst Stachelrochen für euch fangen können“ konterte Gandji.
So stritten sie und stritten sie und stritten sie. Bis Gandji eine Handvoll heiße Kohle nahm und sie auf Wurrpan warf. Dann drehte er sich um, packte den schmalen Felsen Buyburu, den er sonst zum Zerkleinern der Nüsse nutzte, und warf auch ihn nach Wurrpan. Der Felsen traf Wurrpan an der rechten Seite des Brustkorps.
Dann jedoch sprang Gandji auf und lief ziemlich ziellos herum. Er hatte große Angst, Wurrpan könne ihm nun etwas antun. Seine Sprünge wurden höher und höher. Bis er zu Fliegen begann. Mit dem Fliegen verwandelte er sich in einen Jabiru ohne Schnabel. Und so flog er davon.

Wurrpan befahl seinen Kindern, dass sie ihm seinen Speer Wandhawarri Djimbarrmirri bringen sollten. Er versuchte mit den Speer in die Luft nach Gandji zu stechen. Aber sein Speer war zu lang und bog sich ständig nach unten.
Also sollten ihn sein Kinder einen scharfen Stein bringen, damit er den Speer kürzen könne. Und so zielte er bei dem zweiten Versuch genau richtig. Beim Zielen auf Gandji bat er den Speer „Bitte, lass mich ihn nicht verfehlen!“ Dann warf er ihn in den Himmel, wo Gandji immer noch herum flog. Der Speer traf, durchbohrte Gandji an der rechten Seite von hinten bis zu seinem Gesicht, wo er so austrat, dass Gandji plötzlich einen Schnabel bekam. Gandji fiel vom Himmel und landete an einem Ort, der Ngurruyurrdjurr genannt wurde.

Wurrpan sagte zu seinen Kindern „Lasst uns von hier weggehen, solange wir noch leben. Kommt mit, so schnell es eben geht. Wir wollen in Richtung Milindji Dhawarri gehen.“

Als sie mehr rannten als liefen verwandelten sie sich in Emus. Dadurch konnten sie noch schneller laufen. Ihre Federn waren grau, weil Gandji ja die Asche nach ihnen geworfen hatte. Und die Beule an ihrer Vorderseite stammte von dem geworfenen Stein.

Heute legt der Emu Eier, die genau so eine Spitze haben wie der kleine Felsbrocken Buyburu, der ihn einst getroffen hatte.

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