Der Regenkünder Kurtuwe Der Regenkünder Kurtuwe

Der Regenkünder Kurtuwe

Clarke, der Chef der Brambuk Community im westlichen Victoria, sagt „Es hat sich in all den Jahren nichts geändert. Niemals werden wir auf Aalfang gehen, wenn die Wattle Trees zu Blühen beginnen, Kakadus aufgeregt herumfliegen, die Tiere sich schneller als sonst ihre Plätze wechseln und Vollmond kommt. Dann wird es bald regnen, dann beginnen die Aale ihre Reise zum Meer.“

Es sind die aus Jahrtausenden gemachten Erfahrungen aus dem Leben in und mit der Natur die die Ureinwohner noch heute nutzen. Und natürlich finden sich derartige Regenankündigungen auch in ihren Mythen.

Ein Mythos des Ngurunderi People erzählt wie Kortuwe, ein alter Mann, einst nahe Geolina zusammen mit seinen zwei jüngeren Freunden Munkari und Waingilbe lebte. Aber seine Freunde waren doch nicht so hilfreich und freundlich, wie er dachte. Eines Tages kamen die beiden jungen Männer vom Fischfang zurück. Doch sie hatten vorher die guten und wohlschmeckenden Fische für sich selbst schon weg getan. So blieben für Kortuwe nur die Fische der minderen Qualität.

Als Kortuwe dies bemerkte stimmte er ein magisches Lied, einen Zauberspruch, an, der die falsche Freundschaft der beiden jungen Männer anklagte. Und prompt begann es zu regnen. Kurtuwe ging in seine Hütte und verschloss alle Öffnungen mit Büschen. Munkari und Waingilbe mussten draußen in der Nässe bleiben. Das war schlimm, denn der Regen ging bald in einen Sturm über. Doch das Zauberlied bewirkte auch, dass sich alle drei in Vögel verwandelten. Wenn Kortuwe seitdem sein Lied anstimmt, um den ehemaligen Freunden zu sagen, dass sie nicht in seine Hütte dürfen, dann wissen die Ureinwohner: Nun kommt bald der Regen!

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