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Wie die Hügel entstanden sind

Einst war das Land vollständige flach. Es gab keine Hügel. In einer Ebene, die Puthadamathanha genannt wurde, lebten das männliche Känguru Urdlu und der männliche Euro Mandya. Die beiden wanderten gemeinsam durch das Land. Und am liebsten aßen sie die Wurzeln der wilden Birnen. Sie waren es auch, die der Birne den Namen „ngarndi“ gaben.

Urdlu, das Känguru und Mandya, der Euro, gruben, allerdings in verschiedenen Löchern, nach Futter. Urdlu fand dabei eine Menge. Doch die Ausbeute von Mandya war gering. Urdlu weigerte sich aber, Mandya zu sagen, wo sein ergiebiges Grabloch war. Der arme Mandya wurde dünner und dünner. Während Urdlu von Tag zu Tag fetter und dicker wurde. Schließlich ging Mandya zu Urdlu und sagte: „Gib mir bitte etwas von deinem mai (Futter)!“ Urdlu antwortete „Ich glaube, da ist irgend ein mai in diesem Beutel dort. Das kannst du dir nehmen. Mandya sättigte sich am Inhalt des Beutels und bemerkte, dass das ein wirkliches gutes Futter sei. „Wo hast du das gefunden?“ fragte er Urdlu. „Oh, ich fand ich es dort“ antwortet Urdlu und deutete mit einer Armbewegung eine Welle an.

Dann legten sich beide zum Schlafen nieder. Am nächsten Morgen stand Urdlu und verließ den Schlafplatz, um nach Wasser zu suchen. Auf diesen Augenblick hatte Mandya nur gewartet. Auch er stand auf, und machte sich auf die Suche nach dem so Futterergiebigen Loch von Urdlu. Er folgte den Spuren und fand bald auch die Stelle, an der sein Freund gegraben hatte. Sofort begann auch er zu graben. Und bald lag ein großer Haufen Futter neben dem Loch. So gefiel ihm das Leben. Also blieb er gleich dort. Mal Graben, dann wieder Essen, dann wieder Graben. Was für ein Leben! Ohne nach oben zu schauen verging so die Zeit.

Urdlu hatte getrunken und ging zum Lager zurück. Er sah das Mandya fehlte. „Wo mag mein Freund sein?“ überlegte er. „Ich vermute, er ist zu meinem Futterloch gegangen!“ Er suchte nach Spuren von Mandya. Und das war leicht. Die Spuren waren ganz frisch und führten zu seinem Futterloch. Und er sah bald die frischen Erdhaufen, die Mandya aus dem Loch geholt hatte. Dass konnte nur Mandya gewesen sein. Als Urdlu schließlich am Grabloch stand, war Mandya so mit Graben beschäftigt, dass er das Kommen von Urdlu nicht einmal bemerkte. Mandya grub wie im Rausch oder voller Wut immer weiter und weiter.

„Warum bist du zu meinem Grabloch gegangen?“ stellte ihn Urdlu zur Rede.“ „Ich war am Verhungern“ kam die Antwort. „Und da du mir nicht sagen wolltest, wo es so reichlich Nahrung gibt, mußte ich das Grabloch eben suchen.“ Und bei der Antwort stopfte sich Mandya weiter Futter in den Mund. Das war der Grund, warum Urdlu nun sehr wütend wurde. Und es dauerte nicht lange und die ehemaligen Freunde bekämpften sich wegen des Futters erbittert. Mandya zog an den Armen von Urdlu. Er dehnte dessen Arme, er überdehnte dessen Finger, er dehnte auch noch die Beine. Arme, Finger und Beine von Urdlu waren nun sehr, sehr lang. Dann aber presste Urdlu die Finger und die Beine von Mandya zusammen, drückte seinen Rücken zusammen, und auch den Brustkorb. Dann schlug er ihn.

Die ehemaligen Freunde trennten sich als Feinde. Der verletzte Mandya ging zu Vadaardlanha, um dort auszuruhen. Während er dort versuchte, etwas zu schlafen, begann seine Hüfte wahnsinnig zu schmerzen. Er untersuchte sich und stellte fest, dass er dort eine Wunde hatte. Er griff nach unten, nahm einen kleinen Stein aus der Wunde. Er blies ihn an und dadurch entstanden grelle Hügel oben auf der Ebene. In der Tat, es bildeten sich so verschiedene hüglige Gebirge. Und je mehr Mandya blies, umso mehr Berge erschienen auf der Ebene.

Unterdessen war Urdlu nach unten in Richtung Varaarta (Baratta) gegangen. Er berührte hin und wieder die große Ebene entlang des Weges, während er auf der Ebene vorwärts ging. Als er sich dann zum Ausruhen auf die Erde legte, sah er auch hinter sich und bemerkte, wie die Berge hinunter in die Ebene kamen. Nachdem er das beobachtet hatte sagte zu Mandya „He! Alter Gefährte. Was machst du da? Hier entlang entstehen plötzlich große Gebirge. Wenn du das weiter machst habe ich bald keinen Platz mehr zum Leben.“ Und mit einem kräftigen Hieb seines Schwanzes fegte er die Gebirge zurück, nach dort, wo sie noch heute sind. Man kann genau sehen, wo das passierte. Nämlich nördlich von Vardna-wartathinha. Auf der großen Ebene wächst niemals Gras. Sie wird Urdlurunha-vitana (kangaroo’s flat) genannt.

Dann bildete Urdlu „Munda“ (Lake Frome), damit er dauerhaft mit Wasser versorgt sei. Mandya aber war auch darüber eifersüchtig und streute Salz in das Wasser. Deshalb können die Kängurus bis zum heutigen Tag das Wasser aus diesem See nicht trinken.

Mandya hielt sich zunächst oben in den Bergen hinter Vadaardlanha auf. Von dort schaute er hinter sich und sagte „Achte auf den Weg, alter Freund, wenn du durch diese Ebenen wanderst!“

Und während Mandya zurück schaute verwandelte er sich zu einem Geist. Er wird Thudupinha gerufen. Und man kann ihn sehen, wie er dort oben noch heute sitzt. Unter ihm ist der Boden rot. Dort, wo seine Wunden nach seinem großen Kampf mit Urdlu bluteten. Dieser Platz wird Mandya Arti, was das Blut des Mandya bedeutet, genannt.

Foto: Dieter Tischendorf

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