Mythos Regenbogenschlange

Mythos Regenbogenschlange Der Mythos Regenbogenschlange

Die Mythen über die Regenbogenschlange finden wir in einigen Regionen Australiens besonders gehäuft. Obwohl die meisten von Cape York ausgehen wird in diesen regenreichen Küstenregionen wenig darüber erzählt. Auf der Karte sind die Gebiete im Northern Territory, besonders in der MacDonnell Ranges, und ein Band entlang der Great Dividing Ranges, das von Queensland bis Victoria reicht, markiert und deutlich erkennbar.

Australienkarte mit Auftreten der Regenbogenschlange

Die Häufung der Erzählungen im Arnhemland hat sicher auch etwas mit der Stammeskonzentration in der dortigen Gegend zu tun.
Überall in den Sagen und Mythen der Welt treten schlangenähnlich Wesen auf, die in Wasserlöchern lebend magische Kräfte oder aber weissagende Fähigkeiten besitzen. Und in dem riesigen Australien war eine ebenso riesige Schlange das rechte Symbol, um die in dem trockenen Land so sehr benötigten Wasserlöcher zu schaffen. Das soll nach dem Glauben der Ureinwohner durch Spucken, Erbrechen oder Urinieren geschehen sein. Die Schlange besitzt menschenfreundliche, aber auch bestrafende Aspekte.
Über den Wasserreichtum der Regenbogenschlange, die irgendwie auch das Urmeer verkörpern soll, erzählen Legenden, dass beim Kochen einer getöteten Schlange eine riesige Überschwemmung eintreten soll.

Denn als die Regenbogenschlange, so berichten die Erzählungen und auch die Steinzeichnungen, die sie als Seepferdchen zeigen, vor 10 Tausend Jahren nach getaner Arbeit singend weg gegangen ist, brach eine verheerende Sintflut über das Land. Doch auch darüber wird noch zu berichten sein. Interessant ist auf alle Fälle, dass vor 10 Tausend Jahren die Eiszeit beendet war, dass die kanadischen Indianer genau zu dieser Zeit von der Entstehung der Behringstrasse berichteten und das es auch die Zeit der Schwarzmeerkatastrophe war, die ja vermutlich das Bezugshochwasser für die Sintflut in der Bibel gewesen ist.

Der Regenbogenschlange wird eine Fruchtbarkeitssymbolik zugeschrieben, da sie zweigeschlechtlich ist. Sie war eigentlich männlichen Charakters. Nachdem sie aber in der Traumzeit im Arnhemland zwei weibliche Wesen, die Wawilak Schwestern, gefressen hatte, nahm sie die Kraft der Weiblichkeit in sich auf. Und von da an ist sie nun zweigeschlechtlich. Sie verkörpert im Denken des Indigenous People den Dualismus von Himmel und Erde, der aus dem Urzustand der Erde durch die Teilung entstandenen ist.

Als Gegenspieler der ständigen Sonne bringt sie den Regen. So wurde sie auch zum Symbol des werdenden Lebens. Heute noch glauben viele Ureinwohner, dass die Monsune das Ergebnis erbitterter Kämpfe zwischen Sonne, Schlange und dem Wind sind. So haben die Ureinwohner aus den Kimberleys schon ein Jahr vor dem verheerenden Cyclon Tracy, der 1974 Darwin dem Erdboden gleich machte, gewarnt.

Als vielleicht wichtigste „Gottheit“ in Australien hat die Rainbow Snake natürlich auch viele Namen. So nennt sie Oodgeroo, ein Stammesältester und Schriftsteller in der Noonucal Community (Moreton Bay nahe Brisbane) sehr treffend „All –Mother“. Dieser englische Namen soll auch außerhalb des Aboriginal People die Allmacht des Wesens symbolisieren.
In der englischen Bezeichnung finden wir in munterem Wechsel die Namen Rainbow Serpent, Rainbow Snake oder Rainbow Monster. Da waren die Ureinwohner bedeutend einfallsreicher. Einige der folgenden Namen hat der Leser in einen meiner Australienbücher schon gelesen. Andere Namen kann man mit sehr schönen Erläuterungen bei Birgit Kahler lesen. (Die Regenbogenschlange Australiens, www.grin.com).

Aber alle unterschiedlichen Namen meinen das gleiche Wesen. Wobei sie schon in der Art des Auftretens und des Handelns differenzieren.

Arnhem Land: BILUMBIRA, die beiden Blitzschlangen WUNUGA und WALA–UNDAJUA, NGALJOD, YURLUNGA (die die beiden Wawalag Schwestern fraß), KUNMANGGUR (Murinbata Tribe), GALERU, YINGARNA (The Great Creator Serpent)

Zentralaustralien: WANAMBI, KALAIA, WOLLUQUA, WARRAMUNGA (auch WOLLUNQUA), JARAPIRITI (beim Walbiri People)

West Australien: WOGAL (Perth); KALSERU, BULAIN (Karadjeri People), JARUWARI, WANAMANGURA (Laverton), KAJURA (Carnarvon)

Kimberley: BRIMURER (Forest River District), UNGUD (Walcott Inlet), MAIANGARA (beim Karadjira People im Le Grange District)

Süd Australien: AKURRA (darüber habe ich ausführlich in meinem Buch „Die Nord Süd Trasse von Down under“ geschrieben. BUNYIP (Rocky River), MYNDIE

Northern Territory: WARRAMURRUNGUNDI, KOOPOO (im Katherine Gorge, wo man erzählt dass aus einem „red Plains Kangaroo“ eine Rainbow Snake wurde), BOLUNGBOLUNG, NUMEREJI (Kakadu), Ngalyod

Queensland: MAGIC SHAMAN SNAKE TAIPAN (beim Wik Munggan People), YERO, TAKKAN oder DHAKHAN (Kabi Tribe, Noosa), KANMARE (Boulia), TARGAN (Brisbane), YAMANY (Atherton), ANDRENJINY (Peenefather River), TOULLON (Mount Isa)

NSW: WAWI (Wentworth), KARIA (Kwiambal Tribe), KURREAH (Broken Hill), WAVI (Riverina), NEITEE & YEUTTA (Wilcannia), BUNYIP

Victoria: KURREA (Barwon River),MYNDIE (Melbourne).

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