Am Murray River im Osten Australien lebte einst der Adlerfalke Mulyan mit seiner Frau. Eines Tages sah er sie, wie sie mit einem Magpie sprach. Eifersucht erfüllte ihn und er schlug sie so schwer, dass sie starb. Die Frau war die Schwester der Krähe Wahn. Und Wahn sah es als seine Pflicht an, ihren Tod zu rächen. So besuchte er den Adler und fragte ihn, ob er sich eine Weile bei ihm ausruhen könne. Dieser gestattete es. Die Krähe wartete, bis der Adler auf die Jagd ging. Dann ermordete er als Vergeltung dessen Sohn. Um aber schlimme Folgen von sich abzuwenden inszenierte er alles so, als ob viele Männer den Tod des Sohnes herbei geführt hätten.
Doch der Adler ließ sich nicht hinters Licht führen. Er fragte die Krähe, ob er nicht ein tiefes Grab für das tote Kind graben könne.
Die Krähe tat dies. Und als er mit dem Körper des toten Sohnes in die Grube stieg warf der Adler alle Erde, die oben aufgeschichtet war hinunter auf ihn. Und dann stampfte er die Erde fest.
Aber die Krähe war auch ein großer Schamane, so wie es die meisten Trickster sind, und er konnte flüchten. Er zauberte ein großes Gewitter herbei. Und ein dreister Blitzschlag traf das Lager des Adlers, zerstörte es.
Die geschah in der Traumzeit, als die Vögel und Tiere Männer waren. Doch gerade als die Krähe über seine gelungene Rache frohlockte verwandelte sich Mulyan in einen Adlerfalken und flog davon. Die Krähe konnte nicht entkommen.
Irgendein anderer Blitz traf ihn. Und er verbrannte völlig. Doch auch er wurde dann ein Vogel. Jedoch war es mittlerweile Nacht und viel zu dunkel, um den Adler noch zu verfolgen.
Foto: Dieter Tischendorf
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