Warum der Flying Fox an den Bäumen kopfüber hängt? Warum der Flying Fox an den Bäumen kopfüber hängt?

Warum der Flying Fox an den Bäumen kopfüber hängt

Der Flying Fox und Zebraschwanzleguan (Striped Tail Lizard) waren Freunde. Sie leben zusammen in einem Unterstand, jagten zusammen und teilten alles miteinander.

Eines Tages sagte er Lizard „Ich will eine kleine Reise unternehmen. Ich werde einen Stamm der Blackfellas besuchen, mit denen ich befreundet bin. Und ich werde ein Bündel von Speeren wieder mit zurückbringen.“

Dem Flying Fox kam das aber sehr seltsam vor. Er zweifelte an der Wahrheit der Worte. Deshalb antwortete er „Ich werde aber mit dem Essen nicht warten bis du mit den Speeren zurück kommst“.

Darüber ärgerte sich der Lizard maßlos. Und er ging wort- und grußlos weg. Einen ganzen Tag wanderte er durch den Busch, aber es gelang ihm nicht, den Stamm der Ureinwohner zu finden. Auch als er viele Meilen den sich durch das Land windenden Fluss folgte, wo er die Freunde vermutetet, fand er sie nicht. Als sich der Abend zur Nacht neigte fegte ein schlimmer Sturm von den Bergen. Grausig heulte der Wind, unheimlich schwankten die Bäume hin und her. Und zu allem Ungemach setzte noch ein starker Regen ein. Der Lizard befand sich in einer bemitleidenswerten Lage. Erschöpft und enttäuscht entschloss er sich zur Umkehr. Und nach einiger Zeit erreichte er auch wieder die gemeinsame Unterkunft. Die Tür war verschlossen. Er bat den Fuchs, ihm zu öffnen. “Hast Du die Speere mitgebracht?“ hörte er den Fuchs von Innen rufen.

ZebraschwanzleguanDer Lizard wusste genau, dass sich der Fuchs über eine erfolglose Reise von ihm maßlos lustig machen würde. Deshalb antwortete er, indem er eine angeblich erfolgreiche Reise erfand, dass er sehr wohl ein großes Bündel von Speeren bei sich hätte. „Ich habe meine Freunde erst im Land jenseits des Sonnenuntergangs gefunden“ erzählte er weiter. „Viele Gefahren mußte ich überwinden. Du glaubst gar nicht, mit welch weichen und lieblichen Gesängen die bösen Geister versuchten, mich durch vom rechten Weg zu locken. Dann wäre ich nie wieder zurückgekommen. Ach übrigens, die große schwarze Fledermaus traf ich im Wald. Und sie meinte, dass man nach so einer langen Reise müde sein müsste. So lud sie mich ein, bei ihr zu übernachten, um erst am nächsten Tag die Reise fort zu setzen.“

„Zeige mir erst die Speere“ sagte der Flying Fox Mann und öffnete die Tür einen Spalt. “Oh, die Speere? Die habe ich in der Aufregung bei der großen schwarzen Fledermaus vergessen! Tut mir leid“ antwortete der Lizard.

„Und das Essen? Wo ist das versprochene Futter, das Du mitbringen wolltest?“ „Das liegt wohl auch noch bei der Fledermaus. Und dabei hatte ich extra für dich saftiges und süßes Obst ausgesucht“ antwortete der listige Lizard.
„Das ist wieder mal typisch für Dich“ schimpfte der Flying Fox. “Da denkst du an alles Mögliche. Aber das Wichtigste vergisst du. Ich werde gleich zu der schwarzen Fledermaus gehen und unsere Sachen von dort holen.“

Und so gelangte der Lizard wieder in die warme Unterkunft und der Flying Fox machte sich auf den Weg zur großen schwarzen Fledermaus. Die suchte schon lange einen Gefährten. Und der Flying Fox schien ihr dafür geeignet. Sie begrüßte ihn freundlich, verstand zwar kein Wort von seinen Fragen nach den Speeren und dem Futter. Sie dachte sich aber „Kommt Zeit, kommt Rat.“ So lud sie den Flying Fox Mann zunächst zum Essen ein. Und sie tafelte so viel auf, das ihm fast der Bauch platzte. Beim gierigen Futtern verschluckte er auch eine Gräte, die quer in seinem Hals stecken blieb und nicht wieder heraus kam. Er hustete, würgte, übergab sich, lief Blau an. Doch die Gräte blieb im Hals stecken. „Es wird am Besten sein, wenn ich deine Füße an dieser Stange anbinde. Dann kannst du mit dem Kopf nach unten hängen und die Gräte wird wohl von allein herausfallen. Der Flying Fox Mann, der sich ziemlich elend fühlte, stimmte zu.

Als er an der Stange hing begann die Fledermaus einen Zaubergesang, durch den der Flying Fox einschlief. Nun war es für die Fledermaus ein Leichtes, die Gräte zu entfernen. Immer intensiver wurde ihr Gesang, der den Flying Fox Mann eigentlich in eine Fledermaus verwandeln sollte. Aber das klappte nicht. Er verwandelte sich in ein ähnliches Tier. In einen echten Flying Fox. Und noch während er schlief beschwor die Fledermaus die Geister, dass es so geschehe und so bleiben soll.

Als der Flying Fox aus dem Zauberschlaf erwachte erschrak er, dass er ganz schwarz war, Flügel hatte und mit seinen bekrallten Füßen sehr sicher mit dem Kopf nach unten an der Stange hing. „Du und alle deine Nachkommen sollen nunmehr so aussehen“ sprach die Fledermaus. „Ihr sollt auf Bäumen leben, mit dem Kopf nach unten an den Zweigen hängen und auch so schlafen. Nur in der Nacht werdet ihr auf die Jagd gehen. Und als Freundschaftsdienst habe ich dir deine Vorliebe für süßes Obst gelassen.“

Und seitdem hängen die Flying Foxes kopfüber an den Bäumen.

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