Wie die Flying Fox entstanden Flying Foxes on Bellingen Island - Wie die Flying Fox entstanden

Wie die Flying Fox entstanden sind

Fledermäuse und fliegend Füchse tragen schon immer den geheimnisvollen Makel, Vampire zu sein oder diesen ihre Gestalt zu leihen.

Das war in der Traumzeit anders.
Wie man später lesen kann, soll einst die Giant Snake Bobbi-Bobbi, eine der Ehefrauen vom Baiame, die Flying Fox geschaffen haben, damit sie den Menschen als Nahrung dienen sollten.

Bobbi-BobbiVielleicht keine schlechte Idee. Aber es war den Menschen unmöglich auch nur einen der hoch über ihnen segelnden fliegenden Füchse zu fangen. So mußte Bobbi-Bobbi noch zwei ihrer Rippen opfern. Aus denen stellte sie Bumerangs her, damit die Menschen die Tiere in der Luft tödlich treffen konnten. Was die undankbaren und neugierigen Menschen dann taten, kann man in der erwähnten Geschichte nachlesen.

Hierin begründet ist auch der Unterschied, den die Ureinwohner zwischen Fledermäusen und Flying Fox machen. Die Flying Foxes stehen in einer engen Verwandtschaft zu den Ureinwohnern, da sie in der Traumzeit einst Wesen waren, die zum Totemspender wurden.

Die fliegenden Füchse werden in den Legenden der Ureinwohner als eine schon immer sehr streitsüchtige Familie beschrieben. Noch heute hört man ihr Quietschen und Knurren, wenn sie mit dem Kopf nach unten an den Zweigen der Bäume hängen, im ganzen Land. Sie werden über Nacht aktiv. Dann plündern sie die Obstbäume.

Das Wik Munggan Volk glaubt, dass bei der Erfindung des ersten Speers die Fliegenden Füchse beteiligt waren. Es war eine Waffe, die sehr den Beinen und Klauen der Tiere, mit denen sie an den Ästen der Bäume hängen ähnelt.

Ihre Legenden berichten, dass die Fliegenden Füchse in der Traumzeit Männer waren, die den Vorderteil ihrer Wurfspeere mit Leim und Bienenwachs bestrichen, auf die sie zerschnittene Mollusken klebten. Sie bevorzugten für die Jagd einen kleinen Speer, einen Bolzen mit einer hölzernen Spitze ohne Widerhaken. Manchmal schnitten sie sich auch aus Akazienholz eine vierzackige Spitze, die sie dann am ebenfalls mit Leim anklebten. Sie konnten sich aber auch Knochenwiderhaken herstellen, mit der Absicht, diese auf einem flachen Brett anzubringen. Dafür nutzten sie schmale Schnüre, die sie sich aus den Fasern eines Fig Tree drehten. Es war typisch für diese Männer, dass sie ihre Speere mit rotem Lehm beschmierten, den sie dann mit weißem Ocker bemalten. Manchmal verwendeten sie auch Pipeclay, dieses feine Lehm artige Materials, aus dem Tonpfeifen hergestellt wurden. Die Speere trugen sie stets auf ihren Schultern.

Eines Tages hatte das Wik Munggan People Streit mit einem schwarzen Flying Fox Mann. Man bewarf sich gegenseitig mit Speeren. Dabei wurde Mukama, ein Stammesmitglied, am Oberschenkel verletzt. Er täuschte den Gegner und tötete dann aus Rache den Flying Fox Mann Wuka.

Wuka wurde in ein Loch gelegt und sie verbrannten ihn in diesem Erdofen, indem sie Teebaum Rinde auf ihn legten und dann alles mit Sand bedeckten. Auf diese Weise werden die fliegenden Füchse noch heute gekocht.

Dorrigo NationalparkAuf das Grab stellten sie Pfosten, an derer Spitze sich Jabiru Federn befanden. In der Mitte der Pfosten brachten sie Emu Federn an der an der Basis wieder Jabiru Federn. Dann legten sie rund um das Grab Emu Federn und verließen den Ort.
Mit dem Tod von Wuka begann ein Rachefeldzug. Und immer wieder wurde einer der Flying Fox Männer getötet, ebenfalls in ein gegrabenes Loch gelegt, begraben und verbrannt. Wieder setzte man zwei Pfähle mit den Federn auf das Grab.
Die Vendetta ging aber solange weiter bis alle Flying Fox Männer im Boden vergraben waren.

Das war der Moment, wo die Tier- Spezies „Flying Fox“ entstand. Am Platz, an dem auch der Flying Fox Ahne begraben wurde, entstand ein Wasserloch. Die Menschen schlagen seitdem dort mit der flachen Seite ihrer Hand auf das Wasser und sagen dabei „ Mach, das es viele fliegende Füchse überall gibt.“

Viele Aboriginal Stämme haben auch Geschichten über die Flying Fox in ihrem Kulturgut. Hauptsächlich sind das die Koori Aboriginals, die behaupten, in spirituellen Beziehungen zu den einheimischen Tieren zu stehen. So finden wir in deren Legenden oft „böse Verwandte“, die dann zu Tieren verwandelt wurden. Diese Geschichten sollen die ältesten Tierfabeln im Kulturgut der Ureinwohner sein.

Ähnlich wie auch die Wik Munggan erzählen sie über den Flying Fox Mann, als einen Schlemmer und Bigamisten.
Als schließlich die Gier zum Obst zum Tod einer seiner Frauen führte, töteten ihn seine Schwiegereltern, indem sie ihn verbrannten.

Nach den Legenden wurden einst zwei Initiierte von fliegenden Füchsen weggetragen. Deshalb gibt es ein Tabu, nach dem niemand mit den Flying Fox sprechen darf. Und ein weiters Tabu, keine Flying Fox zu verspeisen, wird erst mit der erfolgreichen Initiation aufgehoben.

Bliebe noch die wunderschöne Geschichte von „Bangu The Flying Fox“, die vom dem Yuin People, das am Wallaga See lebt, erzählt wird. Die Elders gestatteten, dass darüber ein Buch geschrieben wurde, damit die Kinder in aller Welt die Geschichte erfahren, sie nutzen und von ihr lernen können.

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