Den Waterholes kommt in der Mythologie eine besondere Bedeutung zu. Könnten sie doch die Orte sein, aus denen die Traumwesen auf die Erde gelangten und nach „getaner Arbeit“ wieder verschwanden. Also Vorsicht! Manche Orte sind wegen der Anwesenheit böser Geister Tabu!
Doch es gibt auch andere Entstehungsarten. So zum Beispiel für kleinere Felsen. Einige der Ureinwohner meinen, dass sie durchaus die Exkremente der Ahnenwesen sein können. Oder aber auch irgendwelche Körperteile (bzw. Innereien) eines der Ahnenwesen, das im Kampf getötet oder schwer verletzt wurde.
Vielen der Australienreisenden wird Katherine Gorges im Nitmiluk National Park bekannt sein. So nennt der Jawoyn Stammes die Schluchten. Es wird berichtet, dass die Traumzeitfigur Nabilil, manche nennen ihn auch Nibilil, ein ziemlich bösartiger Drache, der über das Land wanderte, auch zu den Schluchten kam. Durch seine Wasser- und Feuerstöcke, die er mit den Armen festklemmte, war er gefürchtet. Am Gorge angekommen rastete er und hörte erstmals das ununterbrochene Lied der Zikaden „Nit, Nit, Nit“. So nannte er das Land Nitmiluk. Die Gesänge aus der Traumzeit berichteten weiter, dass der Drache in der Schlucht ums Leben kam. Beim Fallen verschüttete er das mitgebrachte Wasser. So entstand der Katherine River. Der Fluss wiederum war die Voraussetzung für Entstehung von Flora und Fauna im Nationalpark. Nach einer weiteren Legende soll die Regenbogenschlange im tiefsten Loch der Schluchten leben.
Natürlich habe ich auf meinen Reisen kaum eine der beschrieben Legenden von Ureinwohnern gehört. Und es gibt eine Fülle von Büchern über die Traumwelt und den Mythos des Aboriginals People. Ein sehr erfolgreiches Buch ist „"Voices of the First Day" (1991 "Am Anfang war der Traum“) von Robert Lawlor. Einige auch in den kommenden Abschnitten erzählten Geschichten sind aus diesem Buch.
Foto: Dieter Tischendorf
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