Die Legende vom Zyklon Willanjee und der Eule Weemulee Australian Owl - Die Legende vom Zyklon Willanjee und der Eule Weemulee

Die Legende vom Zyklon Willanjee und der Eule Weemulee

In der Traumzeit lebten einst zwei Freunde, die Eule Weemulee und der Zyklon Willanjee, zusammen. Alles taten sie gemeinsam. Sie jagten, nahmen zusammen ihre Mahlzeiten ein, plauderten miteinander und schliefen im gleichen Lager. Es gab nur eine Besonderheit. Willanjee, der Zyklon, war für den Freund unsichtbar. Das war eine unfassbare Situation für Weemulee. Zumal Eulen von Natur aus sehr neugierig sind. Er dachte, je länger ich in die Richtung des Freundes schaue, umso größer wird wohl die Wahrscheinlichkeit sein, dass ich ihn mal sehen kann. Doch das Einzige, was das ständige Starren erreichte, war, dass die Augen von der Eule immer größer und runder wurden.

Es war schon eine komische Situation. Wenn die Beiden auf die Jagd gingen wanderten die sichtbaren Waffen des Freundes neben Weemulee.
Einmal, sie hatten gemeinsam auf der Jagd ein Känguru verfolgt, sah Weemulee wie sich wie von Geisterhand die Speerschleuder mit dem Speer neben ihn hob. Dann sauste der Speer durch die Luft und tötetet das Känguru. Und der unsichtbare erfolgreiche Jäger stieß einen Triumphschrei aus.

Zyklon Ingrid über Australien„Oh“ dachte Weemulee öfters, „Was würde ich dafür geben, wenn ich das Geheimnis der Unsichtbarkeit meines Freundes lüften könnte.“

Nach einem erneuten erfolgreichen Jagdtag, man hatte Wildenten und Warane erlegt, kletterte Weemulee noch auf einen Baum und fing ein junges fettes Opossum, das er aus einem hohlen Baumstamm zog. Es war kurz vor Sonnenuntergang. „Das wird das rechte Essen zum Abend sein“ rief die Eule und warf den Fang vom Baum zum unsichtbaren Freund.

Die Kunst des Essenmachens verstand Willanjee am Besten. Er hatte so seine Tricks, jedes Tier besonders schmackhaft zuzubereiten

So genossen die Beiden an diesem Abend ein wirkliches Festmahl. Nach dem Essen legte sich Willanjee, eingerollt in einen Känguruhaut, am Lagerfeuer zum Schlafen nieder.

Jetzt war er da, der Moment, auf den der neugierige Weemulee solange gewartet hatte. Er beschloss, sich nunmehr den Freund, der mit vollem Magen unter der Känguruhaut lag, genauer anzusehen.

Vorsichtig, auf Zehenspitzen, näherte er sich dem Schlafenden. Ganz langsam und sehr behutsam hob einen Zipfel der Känguruhautdecke an. Und mit seinen großen runden Augen hatte er nur einen kurzen Augenblick, um unter die Decke zu schauen. Wie ein Tornado brach ein unheimlicher starker Wind unter der Decke heraus und verstreute alles im Lager Befindliche. Die Waffen, die Essenreste , selbst die glühende Kohle. Die Eule Weemulee wurde vom Sturm regelrecht weggefegt. Bald steckte er in einem zufällig dort befindlichen hohlen Baum. Mit dem Kopf vornweg .Doch der Wind blies so stark, dass er die Eule durch den Baum aus dem oberen Astloch wieder hinaus blies. Sein Freund Willanjee trieb ihn in seinem Gefolge hinaus auf die Ebene und wirbelte ihn nach allen Seiten durch. Trotz dieser schlimmen Situation versuchte die Eule immer noch, den Freund irgendwie zu sehen. Erfolglos!

Glücklicherweise bremste eine fest gewurzelte Akazie den Flug der Eule. Weemulee erwischte einen derben Ast und hielt sich daran so lange fest, bis der Zyklon vollständig vorbeigejagt war.

Weemulee gelang es nicht, den Freund zu sehen. Und sie sind nie wieder zusammen auf die Jagd gegangen. Seitdem aber haben alle Eulen so sehr große und runde Augen mit denen sie starr in die Gegend blicken.

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