Es gibt einige Geschichten der Ureinwohner, in denen die unsachgemäße Zerstörung einer aus Känguruhaut gefertigten Tasche zu einer Flut geführt hat. So auch hier:
Im zentralen Australien lebten einst zwei Brüder. Die häufigen Trockenheiten veranlassten den einen, umsichtig und in kluger Voraussicht, sich aus Känguruhaut einen Beutel herzustellen, in dem er durch die vernähte Haut eine kleine Öffnung schuf. Den so entstandenen Beutel füllte er mit Wasser. Der andere, etwas leichtsinnige Bruder tat dies nicht. Als dann die Dürre kam weigerte sich der umsichtige Bruder, den Inhalt seines Wasserbeutels mit dem anderen Bruder zu teilen. Als er auf die Jagd ging ergriff der durstige Bruder gierig den Beutel. In Eile öffnete er ihn, indem er die Haut durchstach. Das war ein sehr unüberlegtes Handeln. Viel Wasser strömte aus der Öffnung in den Sand und die Umgebung. Der umsichtige Bruder eilte, als er dies bemerkte, herbei, um noch vom vergossenen Wasser etwas zu retten, um den Beutel wieder zu verschließen. Aber das misslang. Das Wasser sprudelte ungehemmt aus dem Beutel, füllte bald alle Niederungen und Vertiefungen, die so nach kurzer Zeit ein Teil des Meeres wurden. Beide Brüder ertranken in der Flut. Und auch die Vögel beunruhigte die ungehemmte Ausbreitung des Hochwassers. Sie versuchten einen Damm zu bauen. Dazu nutzten sie die Wurzeln des Kurrajong Tree. So wurde dieser Baum bald nur noch „Wasser Baum“ genannt.
In Zeiten der Trockenheit speichern die Wurzeln dieses Baumes mehr Wasser als die der anderen Bäume. Und dieses Wissen nutzen die Ureinwohner als Notfall Wasserversorgung.
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