Traumlieder, Songlines

Traumlieder, Songlines Dreieck der Welten

Durch das Singen der Traumlieder in der richtigen Abfolge konnten die Ureinwohner sich auch auf großen Reisen durch die eintönigen Landschaften Zentral Australiens zurechtfinden. Der ganze Kontinent ist durchzogen von einem System von Traumpfaden. Einige sind nur ein paar Kilometer lang, andere spannen sich durch den Kontinent und über das Stammesgebiet vieler verschiedener Stämme. Diese Stämme sprechen oft einen ganz anderen Dialekt und haben auch verschiedene kulturelle Traditionen. Für diese scheinbar schlafwandlerische Sicherheit, den Weg zu finden, besitzen die Ureinwohner mit großer Wahrscheinlichkeit noch die genetische Prägung, erdmagnetische oder auch universelle Strahlungen aufzunehmen. Wie es auch den Vögeln auf ihren doch oft so langen Flügen zur Orientierung möglich ist, wie wir es bei den Magnet Termiten sehen.
Das scheint auch die Ursache eine der Merkwürdigkeiten an den Traumpfaden zu sein Sie überspannen oft Gebiete mit mehreren verschiedenen Sprachen, und werden auch in der jeweiligen Stammessprache gesungen. So kann zwar nur jemand, der alle Sprachen der auf dem Weg liegenden Stämme spricht, den ganzen Traumpfad verstehen. Aber Laufen kann er ihn ob seiner intuitiven Fähigkeit trotzdem!

In gewissen Umfang besitzen auch viele Menschen der westlichen Welt noch das Vermögen, sich wie die Ureinwohner an bestimmten Plätzen mit den Seelen der Ehemaligen auszutauschen. Ich denke dabei an die zahllosen stillen Zwiegespräche und Erinnerungen, die viele von uns an den Gräbern der Eltern oder anderer lieber Mitmenschen haben.
In zwei sehr schönen Übersichten hat das Aboriginal Centre Alice Springs, in dem sich Angehörige des Arrernte People künstlerisch, touristisch, aber auch ethnologisch betätigen, die Zusammenhänge der spirituellen Hauptbereiche der Glaubenswelt der Ureinwohner zusammengestellt.

Für die Ureinwohner beinhaltet der Raumbegriff etwas anderes als in den westlichen Kulturen. Durch das Erfühlen der Energie bestimmter Areale sind die Ureinwohner noch heute in der Lage die Geschichte der Plätze zu „erträumen“, sich vorzustellen. Und sie empfinden dabei auch die Handlungen der schöpferischen Ahnen. Wenn es den scheinbar teilnahmslos herumsitzenden Ureinwohner an einem bestimmten Ort gelingt, sich in die spirituelle Aura der dortigen Pflanzen oder Tiere zu versetzten, erfühlt er deren geistigen Gehalt, empfindet er deren Geschichte, auch in der Beziehung zum jeweiligen Platz. Nicht Zeit und Raum verbinden nach Meinung der Ureinwohner die Dinge miteinander. Sondern es ist die „traumzeitliche Bedeutung im energetischen Netzwerk der schöpferischen Natur“.

Foto: Institute for Aboriginal Development

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