In den vorherigen Kapiteln habe ich schon ausführlich über die grundlegenden Auswirkungen der Schöpferwesen für das Land und die Menschen erzählt. Da es für diese Wesen nach dem Glauben der Ureinwohner einfach war, zum Beispiel gleichzeitig Mensch und Tier zu sein, wird über ihr Wirken und ihr Erscheinungsbild von Volk zu Volk unterschiedlich berichtet. Das ändert jedoch nichts am Ergebnis ihres Wirkens. Und daran, dass sich jedes Ureinwohnervolk als Hüter der so geschaffenen natürlichen Welt im Auftrag der Creative Ancestors betrachtet. Sie halten sich für direkte Nachkommen der Geister. Und da sie so stark verteilt in dem großen Land lebten, wussten zum Teil die Völker oder Stämme nichts von einander.
Ein gern angeführtes Beispiel ist die Story von den Tiwis und den Ananus. So lebte etwa 80 Kilometer nördlich vom heutigen Darwin auf einer Inselgruppe der Aboriginal Tribe der Tiwis. Sie sind Indigene Australier. Deutsche würden sie als Fußkranke der Völkerwanderung bezeichnen, weil sie, auf den beiden Inseln Melville- und Bathurst Island blieben. Oder vielleicht doch erst später einwanderten?
Irgendwie, ich habe aber nirgendwo gefunden wann, wo und warum, hörten sie vom Volk der Ananu (Anangu), das im trockenen Outback am Uluru lebte. Bis fremde Menschen ihr kleines Paradies betraten glaubte die Tiwis, die gesamte Welt bestünde nur aus zwei Inseln. Ihrem Land und dem, wo die Ananu lebten.
Interessanterweise vertraten beide Stämme ähnliche Auffassungen über die Erschaffung der Welt, dem Wirken eines Schöpferwesen und ihrer Pflicht, die Erde in dessen Auftrag zu erhalten und zu verwalten.
Baiame, der wohl bekannteste unter den Creativ Ancestors, wird besonders in Legenden aus dem Südosten und dem heutigen NSW erwähnt. Unbestritten ist die Führungsrolle von Ngurunderi in Süd Australien und bei der Erschaffung des Murray River. In Zentralaustralien wird vom faszinierenden Wirken des Schöpferwesen Numbakula erzählt. Wahrscheinlich sind es sogar zwei Himmelswesen unter dem gleichen Namen gewesen. Im Bericht über die Rainbow Snake wurde auch Julunggul erwähnt. Hier erkennt man die fließenden Übergänge zwischen einem Creator Ancestor zu einer Rainbow Snake. Deshalb wahrscheinlich auch die vielen Namen.
Oft tauchen die gleichen Schöpferwesen bei verschiedenen Völkern in verschiedenen Gegenden mit verschiedenen Namen auf. Es soll sich aber dabei immer um den gleichen Creativ Ancestor handeln. Dafür ein Beispiel:
Es gibt eine Version der Erschaffung der Erde durch Altjira, der nach getaner Arbeit spurlos verschwand. Den gleichen Schöpferwesen begegnen wir aber bei dem Volk der Arrernte unter dem Namen Alchera, bei den Pitjantjatjara als Tjurkurpa und bei den Dieri als Muramura.
Allen ist gemein, dass sie Gesetze schufen, die die Inzucht unter Strafe stellten, indem Mitglieder einer Familie oder eines Totems nicht untereinander heiraten durften.
Und dann natürlich noch die Wondjinas.
Aus denen die Verteufelung des Abendlandes aus einem entarteten Wondjina, in dem das Böse einzog, einen Vampir machte.
Es soll in der Mythologie der Ureinwohner bis heute 78 Götter und 17 alternative Namen geben. Wer die gern auswendig lernen möchten kann dies in der Rubrik tun unter: https://www.godchecker.com/pantheon/australian-mythology.php
Oder https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Australian_Aboriginal_deities
![]()
Die Legende vom Dreamcatcher und der Seelenfrau Die Sache liest sich gut und spannend. Ich meine das Buch „Dreamcatcher“ von der...
|
||
![]()
Die All - Mutter Ahne Mudungkala Vom Volk der Tiwi auf Melville Island, aber auch von vielen anderen Völkern auf den Inseln und der...
|
Folgen auf Facebook oder Google+