Sacred World

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Die Sacred World, das ist die Welt, die schon immer war, immer ist und immer sein wird. Eine Welt, die außerhalb der Zeit existiert. Ohne Vergangenheit und ohne Zukunft ist sie ewig, wie auch die Gesetze, die sie vermittelt. Die Unabänderlichkeit dieser gesetzlichen Gegebenheiten sind der Grund, warum Konzepte wie Raum und Zeit, Geist und Materie, die in westlichen Zivilisation festgelegte Realitäten sind und uneingeschränkte Gültigkeit haben, auf das Weltbild der Ureinwohner nicht angewandt werden können. Das ist der Grund, warum sich ihre Kultur bis heute weitestgehend dem Zugriff der modernen Zivilisation entziehen konnte.

Zur Sacred World gehören auch die Prozeduren der Bestrafungen derjenigen, die gegen diese Gesetze verstoßen. Wenn zum Beispiel das Land, über das einer Person Aufsicht– und Verwaltungspflichten gegeben wurde, zerstört oder beschädigt wird, dann soll diese Person erkranken und sterben.

Nicht auszudenken welche Folgen diese in der Sacred World der Ureinwohner festgeschriebenen Prinzipien der Bestrafung für die Regierungen unserer „Demokratien“ Welt hätten!

Die ständig zu intensivierende vorausschauende Sorge um die Erhaltung des Landes, Legenden über die Schöpfung, über den Wechsel von Regeln durch außerirdische Boten, aber auch über Zerstörung und Vernichtung gehören ebenfalls in den Bereich Sacred World.

Wenn man sich das detaillierte obige Schema anschaut, so findet man in der Mitte der drei Welten die Tracks. Alle drei Welten stehen in Verbindung mit ihnen. Die Tracks oder Traumpfade oder Songlines, über die noch zu sprechen sein wird, symbolisieren die Wege der schöpferischen Ahnen über das Land. Sie dokumentieren und erhalten die Taten der Ancestors in Liedern, Tänzen, Stories und ab und zu auch in Felsmalereien.

In der westlichen Zivilisation sind sowohl Ekstase als auch Sexualität in der Regel mit Tabus versehen. In der christlichen Religion hat dies zur Unterdrückung der passiven schöpferischen Kraft des Weiblichen geführt, der nach Auffassung der Aboriginals allem zugrunde liegt. Im Matriarchat sowieso. Aber auch in anderen Gemeinschaftsstrukturen bewirken die Anwesenheit und die manchmal lediglich stille Reaktion der Frau wesentliche Qualitätsverbesserungen des Zusammenlebens. Aufgrund der Haltung zur Sexualität ist die westliche Gesellschaft nach Meinung der Ureinwohner eine "statische", während die der Aboriginal People eine "ekstatische" ist. Ein Standpunkt, den ich nicht so ohne weiteres bejahen kann.
Das Weltbild der australischen Ureinwohner hat eine Tradition, die von einigen Wissenschaftlern auf 500.000 Jahre geschätzt wird. Auch zu dieser Aussage gibt es berechtigte Zweifel, die sich schon aus den genannten Naturkatastrophen begründen.
Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass der Begriff Parallelzeit (und nicht Vorzeit) besser gewählt wäre. Trotzdem verbinden die Ureinwohner mit ihren Vorstellungen von der Entstehung der Welt völlig andere Inhalte, als viele Europäer da hinein deuten.

Im Philognosie Team hat W.H. Müller unter Bezug auf das Buch von Robert Landlov „Am Anfang war der Traum“ sehr übersichtlich diese Problematik dargestellt.

"Der Same träumt den Baum", lautet ein wichtiger Leitsatz der Ureinwohner. Wie sich aus einem Samen ein Stamm, die Äste und das Laubwerk entwickeln, so geht ein Mensch aus der Natur hervor. Das Leben des Aborigines ist von Geburt bis zum Tod eine einzige Initiation (hier: Einführung in die Gemeinschaft! D.T.). Diese erfolgt stufenweise, wobei es immer das Ziel ist, den inneren Horizont zu erweitern. Je weiter das Innere des Menschen expandiert, je mehr seine Schau der Dinge zunimmt, desto intensiver erfährt er die Traumzeit.

Diese Traumzeit nennen die Aboriginals mit besonderer Betonung auch die Welt der Schöpferischen Ahnen. Es ist die Realität der unsichtbaren Kräfte der Natur, die mit dem Sichtbaren verwoben sind. Diese unsichtbaren Kräfte der Natur sind es, die sich im Rhythmus von Leben, Wachsen und Vergehen manifestieren. Während beispielsweise der buddhistische Mönch versucht, der Welt des Leidens durch Abgeschiedenheit und Meditation zu entkommen, steht der Aboriginal fest im Leben und akzeptiert Schmerz und Leiden, Ekstase und Sexualität als den einzig begehbaren Weg in die Welt der Traumzeit. Insofern weist das Weltbild des Aboriginal People Parallelen zum Tantrismus und Hinduismus auf.

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