Purra und Doan

Purra und Doan, Die Legende der zwei Brüder Koori Land - Purra und Doan, Die Legende der zwei Brüder

Die Legende von den zwei Brüdern

Aus vielen Bemerkungen und Beiträgen habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Legende von den zwei Brüdern mit zu den sogenannten Klassikern der Traumzeitgeschichten gehört. Die beiden Bram-Bram-Bult Brüder Yuree und Wanjel sind die Ahnenhelden in vielen Mythen, die in Victoria handeln. Sie werden von Ethnologen mit Castor und Pollux der griechischen Antike verglichen.

Aber im Wesentlichen sind es Geschichten, die beim Wotjobaluk Koori People entstanden sind, und bald weit über die Stammesgrenzen erzählt wurden.

Es war in der Traumzeit, als sich die Kängurus Purra und Doan in einer wilden Verfolgungsjagd befanden. Diese ging zunächst entlang und dann über die Grenze in das Land von Wembulin, der Triantelope. Die Triantelope war ein mystisches Insekt, das auch Triantiwontygong genannt wurde, und wie eine behaarte Spinne aussah. Wembulin lagerte dort mit seinen beiden Töchtern. Er betrachtet das Übertreten der Grenze als Angriff und attackierte Doan sofort. Der konnte zunächst fliehen, wurde aber dann von Wembulin eingeholt, gefangen und gefressen.

Als Nächstes versuchten Wembulin und seine Töchter Purra zu verfolgen.
Die Onkel von Doan, die Bram-Bram-Bult Brüder, gingen in Richtung des Lagerplatzes von Wembulin, um zu sehen, was denn da geschehen war.

Diese Brüder, die Söhne von Druk dem Frosch, waren einst von vom Schöpfer Gott Bunjil (Pundjel) persönlich auserkoren, sich um die neu geschaffene Welt zu kümmern. Und sein Werk zu vollenden. Sie sollten den Tieren und anderen Kreaturen Sprache und Gesetze geben.

Es war die Zeit, wo Bunjil von der Erde in den Himmel stieg und ein Stern wurde. Dort steht es bis zum heutigen Tag, als der Beschützer der natürlichen Welt, seine Menschen und deren Überzeugungen.
Auf dem Weg trafen die Brüder Mara, die Zuckerameise, die ein Haar von Doan trug. Und dann sahen sie immer mehr Brüder und Schwestern von Mara, die Teile von Doans Haut und seinem Körper zu ihrem Lager transportierten. Bald kamen sie zu dem Ort, an dem Wembulin Doan angegriffen hatte.

Die Attacke muß so heftig gewesen sein, dass Doan von den Bäumen regelrecht geschoren wurde. Dann fanden sie die Knochen von Doan und wussten somit, dass man ihn getötet und gegessen hatte. Außer sich vor Rache folgten sie nunmehr Wembulin. Sie passierten zwei der verlassenen Lagerplätze von Wembulin. Und am dritten fanden sie die beiden Töchter, die damit beschäftigt waren, Geißblätter Samen im Mehl zu zerstampfen, weil sie einen Kuchen backen wollten. Wembulin hatte sich in einem Borkenunterstand versteckt. Die Brüder fanden und töteten ihn. Sie nahmen die Töchter zu Ehefrauen und begaben sich mit ihnen dann auf den Rückweg. Aber unterwegs töteten sie auch die beiden Frauen, da sie sich vor deren brutalen und gefährlichen Naturell fürchteten.

In einem nächsten Abenteuer trafen die Brüder die große weiße Eule Jinijinitch mit seinen zwei Söhnen. Die waren Kannibalen und so sehr blutrünstig, dass sie sogar aus Hunger ihre Mutter und ihre Frauen getötet hatten.
Die Bram-Bram-Bult Brüder waren aber auch große Schamanen. Und so gelang es ihnen durch ihren Gesang einen gewaltigen Sturm zu entfachen.

Die große weiße Eule und seine Söhne gingen in die Rindenhütte, um sich vor dem Sturm zu schützen. Da entfachten die beiden Brüder ein loderndes Feuer und verbrannten sie.
So erlebten die Ahnen Brüder auf ihrer Wanderung durch das Land viele Abenteuer. Sie zähmten die Gesetzlosigkeiten und benannten viele Plätze und Zeremonien.

Der jüngere Bruder wurde verletzt. Mitten im Kampf gegen Gertuk, der Mopoke (Eule), biss ihn eine Schlange. Er starb trotz aller intensiven, auch pflegerischen Maßnahmen des Bruders.
Der ältere Bruder war maßlos erfüllt und überwältigt von Trauer. Um diese zu überwinden verwandelte er einen Teil des Stammes eines Baumes mit seinen magischen Kräften zu seinem Bruder. Er gab ihm Leben und regelte, dass dieser Teil sein Bruder wurde.

Gemeinsam reisten sie nach Westen. Die Legende berichtet, dass sie dort für lange Zeit in einer Höhle lebten.
Nun, da sie ihre Aufgaben erfüllt hatten, stiegen sie auf in die Himmelswelt. Sie wurden zu zwei Sternen in den Vorderbeinen der Sternbildes Centaurus, dem Pointer zum Kreuz des Südens.
Und auch ihre Mutter, Druk der Frosch, ist bei ihnen. Sie ist der Stern, der im Kreuz des Südens den Pointers am nächsten ist.

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