Pundjel der Schöpfer

Pundjel der Schöpfer, Das Schöpferwesen Pundjel Pundjel der Schöpfer, Salzsee bei William Creek

Das Schöpferwesen Pundjel

Obwohl Pundjel eine der interessantsten Figuren der Aboriginal Mythologie ist, findet man über ihn herzlich wenig. Es steht außer Zweifel, dass er ein wichtiger Creator in südaustralischen Raum war. Bei den Indigenous Australians in NSW und Victoria, die sich auch Koori (oder Koorie) nennen, was so viel Indigenous Australians aus South Eastern Australia bedeutet, wurde er als der Gott verehrt, der den Menschen die meisten ihrer Fertigkeiten beibrachte und auf den auch viele religiöse Riten zurück gehen. Ich möchte hier nur an seine starke Einbindung in die Initiation der Knaben zu Männern hinweisen.

In einer Legende aus Victoria wird Folgendes über die Erschaffung einer Frau erzählt. Eine Tages spielte Pallyan, der Bruder (oder Sohn?) von Pundjel, der schon den Mann geschaffen hatte, an einem tiefen Wasserloch, und er wühlte und teilte das Wasser solange, bis es dicksandig und schlammig wurde. Plötzlich entdeckte er etwas in der Masse. Er stocherte mit einem Ast und sah zunächst Hände und dann zwei Köpfe. Schließlich zog er zwei weibliche „Formen“ heraus. Es waren die ersten Frauen. Und Pundjel gab sie den beiden Männern, die er erschaffen hatte, zu Ehefrauen.

Das wäre eine weitere Legende zur Schaffung der Menschheit aus und auf der Erde.
Die Legenden des in der heutigen Melbournegegend lebenden Kulin Volkes berichten von der großen Angst vor der alles zerstörenden Schlange Mindye (Maindie), die aber unter der Herrschaft des Allvater Pundjel stand. Und zwar derart, dass die Schlange von sich aus nichts tat. Aber sie befolgte strikt und gnadenlos die Befehle von Pundjel. Nicht zum Stamm oder Volk gehörende Ureinwohner waren für Pundjel „wilde Schwarze“. Und jeder Stamm hatte diese zu fangen und zu töten. Der Stamm, der dies nicht täte, würde von Maindie auf Befehl von Pundjel entweder vernichtet oder durch Krankheiten in den Tod getrieben werden. Die Schlange konnte sich auf Geheiß des Pundjel maßlos vergrößern, sodass ihre Länge bis auf viele Meilen anwuchs. Niemand war vor ihr sicher. Und alle Stämme des südlichen Victorias fürchteten Maindie.

Es ist zweifelsohne interessant an dieser Stelle eine von wenigen Aboriginal Tribes im Northern Territory vertretene Meinung zu erwähnen. Sie glauben nämlich, dass die Menschheit himmlischen Ursprungs sei. Danach hat Atnu, eine sich selbst geschaffene Gottheit, aus Wut über einige seiner Kinder, diese durch ein Loch im Himmel auf die Erde geworfen. Das sollen die Vorfahren des Stammes gewesen sein. Und von diesem Stamm ging dann die Ausbreitung der Menschheit über die Erde aus. Aber doch nicht friedlich. Die Männer vertrugen sich nicht untereinander. Darüber war Pundjel, und da erscheint die Gottheit schon wieder, ärgerlich und böse. Zusammen mit Pallyan kam er wie ein Wirbelwind, den einige Deuter der Sintflut gleichsetzen, aus dem Himmel zurück auf die Erde. Und sie zerschnitten die ersten menschlichen Wesen in viele kleine Stücke, die sich krabbelnd und windend nur noch wie Würmer bewegten. Dann entfachte er einen stürmigen und mächtigen Wind, der die Stücke wie Schneeflocken überall hin auf der Welt verstreute. Dort, wo die Flocken niederfielen, entstanden wieder Männer und Frauen.

Da es, wie gesagt, alle überliefert Geschichten sind, ist der missionarische Einfluss auf die Darstellung unverkennbar.

Jedoch blieb der Kerngedanke des Aboriginals Spirit erhalten. Aus den guten Männern und Frauen machte Pundjel, den einige westliche Mythologen als ein Kind von Zeus oder aber zumindest als eine Art australischen Prometheus bezeichnen, nach dieser Sintflut Sterne.

Die Medizinmänner (Biraark) können sagen, welcher Sterne einst gute Männer oder Frauen waren. Das erinnert sehr an dass angebliche Wissen der ägyptischen Priester, die aber, auch wenn es da einige “kleine manipulierte Pyramidenfunde” in Australia gab, sicher ihr Wissen nicht von den Ureinwohnern übernommen hatten.

Und es ist schon erstaunlich, dass bei den Ureinwohnern, so wie viel später in der griechischen Mythologie (Arcadians), die Vorfahren der existierenden Stämme, seien es nun Vögel, Tiere oder Menschen, in den Himmel gelangten, um als Sternen auf die Erde scheinen. Ein weiteres typisch australisches Beispiel, über das noch erzählt werden soll, ist die Artuni Story, die Geschichte von den sieben Plejaden.

Es ist aus der griechischen Mythologie bekannt, dass der Gott Zeus als Adler einst Ganymedes, den Sohn des trojanischen König Tros, in den Olymp entführte, damit dieser dort als Mundschenk für die Götter auf ewig leben sollte. Und die australische Aboriginal Version zu unserem Sternbild Adler ist Totyarguil. Das war ein Mann, der einst beim Baden durch einen Fabelwesen, einen Kelpie, einen Wassergeist in Pferdegestalt, getötet wurde. Ähnlich wie bei den Griechen einst Orion durch den Stich eines Skorpion getötet wurde. Beide Sternvorbilder starben. Welche gleichen Gedankenabläufe müssen die Vorfahren der Ureinwohner und die alten Griechen gehabt haben. Und wie anmaßend war der Versuch der Briten, ein Volk mit einer derartigen kulturellen Vergangenheit auszurotten.

Das australische Sternenbild „Eagle“ wiederum entspricht unserem Sternbild Sirius, dem Hunde Stern.

Foto: Dieter Tischendorf

Folgen auf Facebook oder Google+

 


News

Malerei australischer Aborigines Köln
Malerei der australischen Aborigines seit 1960 Ausstellung Köln. Im Museum Ludwig in Köln wird vom 20.11.2010 bis 20.03.2011 die Ausstellung „Remembering Forward – Malerei der australischen Aborigines seit 1960“ gezeigt. Etwa 50 Gemälde von neun indigenen
Albert Digby Moran Ausstellung in Duisburg
Albert Digby Moran Ausstellung in Duisburg im Kultur- und Stadthistorischen Museum. Aboriginal Art von Albert Digby Moran
Entstehung von Kangaroo Island
Eine weitere Legende aus der Traumzeit. Die Entstehung von Kangaroo Island in Australien. Ngurunderi schuf die Insel Nar-Oong-Owie, die wir als Kangaroo Island kennen.