Heilige Farben

Die heiligen Farben der Aboriginals Roter Ocker färbt die Haut nachhaltig

Die vier heiligen Farben

Rot, schwarz, gelb und weiß sind die heiligen Farben, welche den Ureinwohnern neben anderen Dingen in der Traumzeit gegeben wurde. Sie repräsentieren die vier Elemente. Schwarz ist die Erde, aber mehr ist es wohl die Markierung der Reste der Lagerfeuer, an denen die Vorfahren lagerten, und so steht die Farbe auch für Djang, der machtvollen Energie, die in den heiligen Plätzen der Erde steckt.

Gelb steht für die Flüssigkeit, das Wasser und für die Markierungen auf dem Rücken der großen Schlangen Ahnen.
Weiß steht für den Himmel, die Luft und die Sterne, und symbolisiert jene Vorfahren, die nach getaner Arbeit in den Himmel gestiegen sind, von wo sie als Sterne hinunter winken.

Die heilige Farbe Ocker

Rot Ocker (Wiltja), das man zum Malen heiliger Totemzeichen verwendet, wird von den Ureinwohnern als heiligste aller Farben angesehen. In Mittelaustralien hält man diese Farbe für die blutigen Tropfen aus dem Hals eines Hundes (Siehe Seite 418) .Roter Ocker wird noch heute für eine heilige und Kraft vermittelnde Farbe gehalten. Man konnte durch das Auftragen von Ocker auf die Haut die magnetische Energie der Erde besser wahrnehmen. Red Ochre wird häufig bei heiligen Zeremonien verwendet. Im Gegensatz dazu gibt es noch den weißen Ocker, der auch bei allgemeinen, allen zugänglichen Zeremonien zur Anwendung kam. Rot, das ist im Arnhemland auch eine Farbe der Duwa Moiety. Jedes Lebewesen, jedes Ding, ob geologische Formation oder auch Pflanze, eigentlich alles, gehört nach Moiety Auffassung einer der sich gegenseitig ergänzenden Hälften an. Das Binini People im Arnhemland zum Beispiel verbindet mit der Duwa Moiety die Farben Rot und Schwarz. Dagegen sind die Farben der Yirritja Moiety Gelb und Weiß. Über die Bedeutung der Moieties im Stammesleben werde ich im Kapitel „Die Hochzeiten beim Aboriginal People“ ausführlicher schreiben.

Die Ureinwohner, denen höchst wahrscheinlich noch das Vermögen angeboren ist, mit dem sie magnetische Einflussfelder (gleich woher) wahrnehmen können, haben sehr bald gemerkt, dass der erzhaltige Ocker, diese Fähigkeiten sehr verstärkt. Zumal sie an die wechselseitigen Verbindungen aus der Traumzeit zwischen den magnetischen Erdadern und den menschlichen Sinnen glauben. So erklärt sich für manche Wissenschaftler auch der unglaublich Orientierungssinn der Ureinwohner, über 1000 Kilometer punktgenau Songlines zu laufen, die sie vorher nicht kannten.

Deshalb trinken die Tanzenden bei manchen spirituellen Sitzungen, bei Initiationszeremonien Menschenblut, weil so glaubhaft eine Verbindung zwischen dem Tänzer und der unsichtbaren Energiewelt geschaltet wird.

Es ist phantastisch, fast unfassbar! Intuitiv haben die Ureinwohner für die der „tote Ocker“ ein Lehm darstellt, der mit Blut vermischt ist, herausgefunden, dass sowohl im Blut wie auch im Ocker Eisenoxidverbindungen vorkommen, die bewirken, dass sich Zellen und Moleküle parallel zu den Feldlinien umgebender Magnetfelder ausrichten.

Natürlich haben die Ureinwohner nicht diese physikalische Erklärung geben können. Aber sie nutzten den Effekt.

Foto: Uni Freiburg

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