Die Djanggawul Mythologie

Die Djanggawul Mythologie der Yolngu People Djanggawul Mythologie

Das Yolngu People berichtet, dass auf der Insel Baralku (Bralgu), weit auf dem Meer, vielleicht sogar in der Unterwelt, einst Djanggawul lebte. Eigentlich waren es aber drei Bewohner. Zum einen Djanggawul, dann seine ältere Schwester Bildiwuwiju (oder Bildjiwuraru), die viele Kinder hatte, und dann noch seine jüngere Schwester Muralaidj (oder Miralaidj), die gerade in der Pubertät war.

Eine Legende des Wulamba Volkes erzählt, dass irgendwann die Drei beschlossen, ihre Insel zu verlassen und nach Australien zu ziehen. In gewissem Sinne waren sie wohl die ersten Missionare, die nach Terra australis kamen. Denn sie hatten in ihrem Kanu heilige Objekte und Embleme, die sie in einem konischen Mattekorb aufbewahrten.

Der Morgenstern stand schon hoch über ihrer Insel, als sie die Tour über das Meer starteten. Nach einer unproblematischen Reise landeten sie beim Yelanghara Beach an der Küste des Arnhem Landes nahe Port Bradshaw. Dieser Strand wurde wegen der Landung zu einem heiligen Platz. Zumal Djanggawul, nachdem er seinen Malawan, den Wanderstock, in die Erde gebohrt hatte, so eine Süßwasserquelle zum Sprudeln brachte. Der Stock wuchs ziemlich schnell zu einer Eiche (She Oak), auf dem dann ein schwarzer Kakadu saß und schrie. Sie schauten sich in den Dünen um und bemerkten die Spuren eines Tieres. Es war ein Goanna, den Djanggawul den Namen Djunda gab.

Dann begannen sie ihre Reise über das Land, auf der sie viele Plätze, Tiere und auch Orte mit heiligen Objekten im Boden für zukünftige Generationen benannten. Sie bevölkerten das Land, über das sie gingen, und erreichten schließlich einen Platz, aus dem das Elcho Island wurde, weil Djanggawul eines Tages über einen Kriechtier stolperte und dabei versehentlich seinen Wanderstock in den Schlamm stieß. Sofort begann das Meer zu steigen und überschwemmte das Land, das so, bald vom Festland getrennt, zu einer Insel wurde.

Nach der Legende stahlen eines Tages die Söhne der beiden Schwestern die heiligen Embleme, ihre Songs und auch die Zeremonien. Der Diebstahl wurde entdeckt. Man diskutierte die Verwerflichkeit der Tat. Dann aber vergaben Bildiwuwiju und Muralaidj ihren Söhnen die Verfehlung. Auch, weil sie noch ihre Gebärmütter hatten. Und dieses sichtbare Zeichen der Macht der Frauen würden wirkliche Männer niemals stehlen.

Endlich, nach vielen Abenteuern und nach der Übergabe der wichtigen kulturellen Insignien, der Weitervermittlung der Songs und auch der Sprache, kehrten Bruder und Schwestern wieder zurück zu ihrer Heimatinsel, die als Insel der Toten betrachtet wird. Die Ureinwohner verehren Djanggawul als einen mythischen Stammesvater, da nach der Berührung der Erde mit seinem heiligen Rangastäben (Phallussymbole) Bäume, Pflanzen und Tiere entstanden.

In der Geschichte des Yolngu Volkes wird aber nicht erwähnt, dass die Drei auch mit einheimischen Ahnenwesen zusammen trafen, dass sie möglicherweise mit Macassanas aus Indonesien gekommen sind.

Aber der Sinn der Geschichte ist schon wichtig für das Verständnis der Mythologie der Ureinwohner des Nordens. Er erklärt nämlich, dass wohl erhebliche ausländische Einflüsse in der Kultur des Arnhem Landes vorhanden sind.
Deswegen lässt sich so der Kontrast zu den Kulturen der Ureinwohner in anderen Teilen Australiens erklären.
Obwohl im nördlichen NSW und an den südlichen Küsten von Queensland ebenfalls davon gesprochen wir, dass die kulturellen Vorfahren, wie zum Beispiel „Die drei Brüder und ihre Großmutter“, einst aus dem Ausland kamen.

In der Kimberley Region wird erzählt, dass zumindest einige der Wandjinas aus dem Meer kamen. Und in der Western Desert sind die großen Vorfahren aus einem weit entfernten Land eben mal rüber gesprungen.

Foto: Muawalan at Yirrkalla

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