Der Schlangenmann Jurawadbad und das Urbar Ein Urbar - Der Schlangenmann Jurawadbad und das Urbar

Der Schlangenmann Jurawadbad und das Urbar

Im westlichen Arnhemland gibt es einen Kult, der Urbar genannt wird. Dazu wird eine spezielle Urbar Tommel geschlagen. Ertönen die dumpfen Trommelschläge, dann wissen die Menschen, dass sie zum heiligen feierlichen Zeremonien Grund kommen sollen.

Ein tiefer Pfeifton begleitet den ersten Tänzer und dieser versucht den Wind darzustellen, der durch die Hörner der Regenbogenschlange pfeift, wenn er seinen Körper zum Himmel erhebt, um das Eintreffen der Regenzeit anzukündigen.

Ein Teil der dann folgenden Zeremonie stellt die Tötung einer Mutter und der Tochter durch Jurawadbad dar, der dies tat, weil die mit ihm verlobte Tochter sich weigerte, mit ihm zu schlafen. Andere Quellen schreiben, dass Jurawadbad sogar mit Minaliwu verheiratet war. Doch liebte sie einen anderen Mann, mit dem sie auch schon geschlafen hatte. Deswegen stellte Jurawadbad eine hohle Trommel, eine Urbar, her.

Australische Teppich PythonDa Jurawadbad ein Schlangengeist war, konnte er .sich in eine Pythonschlange und auch wieder zurück verwandeln. Er legte die Trommel an eine Stelle, an der Minaliwu und ihre Mutter täglich vorbei gingen. Dann versteckte er sich im Inneren der Trommel in Gestalt einer Python.

Bald kamen die Frauen auf der Suche nach einem kleinen Spielzeug oder einer Jagdbeute an dem Ort vorbei. Natürlich entdeckten sie die Trommel. Mit großer Neugierde spähten sie in den hohlen Holzklotz.

Als die Tochter hinein blickte schloss die Schlange ihre Augen. Und alles war dunkel. Nichts zu erkennen. Als dann die Mutter in da Loch schaute öffnete Jurawadbad seine Augen. Und sie sah geradewegs durch und dachte ebenfall, dass das Holzrohr leer wäre. Daraufhin griffen die Frauen mit ihren Händen in das Loch, um es auszutasten. Das war der Moment, auf den Jurawadbad gewartet hatte. Er biss die beiden Frauen, die daraufhin starben. Noch während ihres Todeskampfes verwandelte er sich wieder in seine menschliche Gestalt und ging, ohne sich um die Sterbenden zu kümmern, zu einem anderen Ort, wo er neue Zeremonien durchführte. Die sich aus der Geschichte entwickelte obige Zeremonie ist eng mit dem Fruchtbarkeits- und Initiationsriten des Aboriginals People verbunden. Mit einem Traumzeitgehalt, den wir Europäer wohl nie richtig erfassen und einordnen können.

Aber wir sind im Gegensatz zu den Ureinwohnern im Laufe der Jahrhunderte auch ziemlich ungläubige und egoistische Gesellen geworden, denen Geld verdienen oder Vergnügungen mehr bedeuten als die Pflege von Traditionen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Vielleicht liegt das auch daran, dass es unter uns viel mehr Pharisäer gibt als im Indigenous People.

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