Das Salzwasser Krokodil Pikuwa Das Salzwasser Krokodil Pikuwa

Das Salzwasser Krokodil Pikuwa

Im Wik Munggan Volk auf der Cape York Halbinsel und auch bei anderen Völkern des nördlichen Australien gilt Pikuwa, das Salzwasser Krokodil, als heimtückisch und als ein großer Feigling. Dabei ist es gefährlich, weil es Menschen tötet und frisst.

Nicht nur das, es wird auch gefürchtet, weil es Frauen raubt und diese vergewaltigt. Ein Wik Munggan Mythos kennzeichnet seinen Charakter.

Eines Tages waren zwei Mädchen auf der Suche nach Schlamm-Muscheln. Sie gingen ganz allein, sammelten die Muscheln und legten diese in die Asche eines Feuers, um sie dann zu essen.

Nachdem sie alle Muscheln aufgegessen hatten, beschlossen noch mehr zu sammeln. So krochen sie auf den Knien im Schlamm, taststeten nach Muscheln und legten diese in ihren Dilly Bag. Als sie genug gefunden hatten gingen sie zurück zum Feuer, um die Muscheln zu kochen. Sie überlegten, auch ihrem Vater davon abzugeben und riefen nach ihm, dass er mit dem Kanu kommen solle. Wie ein Echo kam der Ruf zurück „Vater, bring das Kanu!“ Sie riefen noch einmal, ohne zu merken, dass es Pikuwa war. Wachgerüttelt, da die Mädchen kein Kanu hatten, stieg er ins Wasser und fühlte seinen Weg entlang des schlammigen Bodens ebenfalls mit seinen Händen. Er ereichte die Mädchen und steckte seine Nase und den Rücken aus dem Wasser. Die Mädchen schrien auf in höchster Angst. „Zwei junge Mädchen. Was macht ihr hier?“ fragte sie Pikuwa. Sie konnten vor Angst aber nicht antworten.

„He, klettert auf meinen Rücken ihr Zwei“ sagte Pikuwa „Los macht schon und springt auf meinen Rücken!“ Irgendwie magisch angezogen sprangen die Mädchen auf seinen Rücken und er trug sie sicher über den Fluss. Auf der anderen Seite sprangen sie von seinem Rücken und lachten und flirteten mit ihm. In diesem Augenblick kamen die Eltern zum gegenüberliegenden Ufer

„Was machst du mit den zwei Mädchen“ schrien die Eltern über den Fluss. Und die Mädchen riefen zurück, dass die Eltern zu ihnen kommen sollten.

Pikuwa schwamm wieder über den Fluss, zeigte seinen Rücken. Und sagte, die Eltern möchten aufspringen. Dann brachte er sie zu den beiden Mädchen.

Alle begannen wieder Muscheln zu essen. Und Pikuwa verschwand im Schlamm. Aber er beobachtet sie. Als dann die jüngere Schwester noch Honig im Stamm eines Baumes fand, kletterte der Vater in ein Loch des Stammes und sammelte den Honig ein. Er sammelte so viel, wie er in seinem Holzschiff unterbringen konnte. Dann entschied er, dass sie ins Lager zurück kehren sollten. Die beiden Mädchen sagten den Eltern, dass sie schon vornweg gehen möchten, denn sie wollten noch mehr Honig sammeln.

Sie stocherten mit einem Stock in dem Stamm und leckten den schmeckenden Honig von ihm ab.
Pikuwa beobachtete sie unaufhörlich. Dann verschwand er im Wasser, grub ein Loch, tiefer und tiefer. So baute er sich einen Tunnel zu den Mädchen. Er fand die Wurzeln des Baumes und krabbelte durch sie in den hohlen Stamm hinein, von wo sich die Mädchen mit ihren Stock weiter Honig herauspickten. Dann rief er „Hey, ich bin ein Mann. Ihr solltet mich nicht so anstoßen.”

Beunruhigt liefen die Mädchen weg. Pikuwa verließ den hohlen Stamm auf den gleichen Weg, wie er hinein gelangt war. Er erhob sich aus dem Wasser und sah sich um. Er konnte die Mädchen nicht sehen, aber er sah die Spur, die sie hinterlassen hatten und folgte ihnen. Er hörte ihre Rufe nach dem Vater und er antworte ihnen. Sie riefen erneut und er rief ihnen zu, sie möchten sich beeilen und kommen. Die Mädchen kamen dorthin, von wo er gerufen hatte und nun auf sie wartete. Und Pikuwa vergewaltigte beide Mädchen. Dann trug er sie auf seine Rücken fort. Und er hielt nur an, um sie erneut zu vergewaltigen. Schließlich sagte er, dass er nun ein Loch graben wolle. Und dies tat er auch. Dann kletterte er heraus, sagte den beiden Mädchen, sie sollen sich hinlegen und vergewaltigte sie erneut.

Er ging zurück zu dem Loch und grub weiter, und hörte nur auf, wenn er die Mädchen erneut vergewaltigen wollte. Wieder ging er zu seinem Loch und die Mädchen entschlossen sich, den Eingang zu blockieren. Sie sammelten Zweige und Äste und drückten ihn damit tief hinein in das Loch. Sie steckten immer mehr und mehr hinein. Dann rollten sie noch einen Baustamm vor den Eingang.

“Nun lass uns ausreisen“ sagten sie. Und sie liefen entlang der Streckenspur zu ihren Eltern. Denen erzählten sie, dass Pikuwa sie nicht nur ein Mal sondern viele Male vergewaltigt hatte.

Inzwischen fühlte sich Pikuwa wieder aufgerüttelt. Er kroch in Richtung Eingang und stieß gegen den Holzstamm. Unerschrocken begann er sofort einen schmalen Tunnel rund um die Blockierung zu graben. So kam er wieder frei. Er verfolgte die Spur der Mädchen und hatte sie bald gefunden. Der Vater hatte sich hinter einen Baum versteckt. Er trug mehrere Speere bei sich. Und er war ein guter Speerwerfer. So warf er Speer auf Speer. Und alle trafen Pikuwa. Zum Schluss nahm er seine Axt und schlug viele Male auf den Kopf von Pikuwa. Mit seinem Messer traktierte er dann Pikuwas Kopf und die Frauen stießen dem Krokodil ihre Yamsticks in den After. Dann hackten sei seinen Penis ab und schnitten ihn in Stücke.

Zum Schluss entfachte die Familie ein riesiges Feuer, in dem Pikuwa, oder das, was von ihm noch übrig war, gekocht wurde.

„Man könnte dir einen Djang Platz“ erstellen“ sagten sie spöttisch. Katayapikanam auwa (Schlag auf dem Kopf) könnte er heißen, weil du hier auf den Kopf geschlagen worden bist.“

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