Wie der Ameisenigel seine Stacheln bekam Das Versteck von Piggiebillah? - Wie der Ameisenigel seine Stacheln bekam

Wie der Ameisenigel seine Stacheln bekam

Der Ameisenigelmann Piggiebillah lebte in einer Männergemeinschaft mit lauter jüngeren Gefährten. Seine Jugendfreunde waren alle schon gestorben. Natürlich waren die Jüngeren stärker als er, hatten mehr Erfolg bei der Jagd und konnten viele Stunden in der Hitze des Tages auf Nahrungssuche sein. Und darin lag sein Problem. Niemand gab ihm zu essen. Und es schien wie ein Wunder, dass es ihm trotzdem noch ganz gut ging. Je älter er wurde, umso besser genährt lief er herum. Natürlich machte das die Gefährten stutzig und misstrauisch. So beschlossen sie, ihn genauer zu beobachten. Und es dauerte nur kurze Zeit, da wussten die Gefährten um das Geheimnis von Piggiebillahs Wohlergehen.

Als er eines Morgens das Lager verließ wurde er verfolgt. Er ging bis zu den Felsen nahe dem Lager und versteckte sich im Schatten des Berges. Gespannt warteten die Verfolger auf das, was nun geschehen würde. Eine junge Frau kam des Weges. Urplötzlich, ohne Vorwarnung, stürzte Piggiebillah aus seinem Versteck und töte die junge Frau mit einem gezielten Speerwurf. Dann schleifte er sie zur Seite und begann noch am Wegesrand ihre Gliedmaßen zu essen. Den Körper versteckte er für eine spätere Mahlzeit.

Für die Beobachter erklärte sich jetzt, warum so viele Leute des Stammes oder Besucher in der letzen Zeit spurlos verschwunden sind. Folglich fand eine geheime Versammlung statt. Mit dem einhelligen Ergebnis, dass man Piggiebillah töten muss. Aber dazu brauchte es eines Plans. Denn Piggiebillah war trotz seines hohen Alters noch ziemlich aktiv und sicherlich nicht so einfach mit dem Speer zu treffen.

Also wartete man auf eine dunkle Nacht, in der der Mond nicht am Himmel stand. Der alte Mann lag in der Nähe des Feuers. Als sich die Männer heranschlichen schlief er auf mit dem Mund auf dem Boden. Damit wollte er verhindern, dass sein Geist von ihm gehen würde. Er bewegte sich mehrmals unruhig im Schlaf und murmelte „Ich höre die Schmetterlinge durch das Gras stampfen.“

Während er von den Schmetterlingen träumte, traf ihn gleichzeitig eine Vielzahl von Speeren. Er stöhnte, als er so schmerzlich getroffen wurde. Aber es kam noch schlimmer. Knochen für Knochen brachen ihn die wütenden Stammesmitglieder. Und schließlich lag der schreckliche Kannibale bewegungslos am Boden.

Mit Schrecken suchte ihn Guineeboo, seine Frau. Als sie ihn sah schlug sie sich mit ihrem digging stick gegen den Kopf. So sehr, dass das Blut bis über ihre Brust floss. Dann floh sie von dem grässlichen Ort. Und sie verwandelte sich in ein Rotkehlchen.

Die Männer waren zufrieden mit dem vollstreckten Urteil und dem scheinbar so leichten Sieg. Sie scherzten, lachten und tanzten um das Feuer.

Doch Piggiebillah war noch nicht tot. Während die anderen feierten schleppte er sich mühsam aus dem Feuerkreis in die Dunkelheit. Bis er zum Bau der Trapdoor Spinne Murga Muggai kam. Durch deren Eingangsloch fiel er hinunter in die Höhle. Dort blieb er, bis all seine Wunden verheilt waren. Doch das einzige, was ihm nicht gelang, war, die Speere aus seinem Körper zu ziehen. Auch die gebrochenen Knochen der Beine konnte er nicht wieder zusammenfügen.

Niemand erkannte ihn, als er schließlich nach geraumer Zeit die Höhle der Spinne verließ und wieder ans Tageslicht kam. Auf allen Vieren kroch da eine Kreatur daher. Die gebrochenen Beine waren weit gespreizt und die Speere standen wie ein Wald aufrechter Bäume auf seinen Rücken. Sein Futter konnte er nur noch mit den Händen graben und fassen. So mußte er von Ameisen, Insekten oder weggeworfenen Essensresten leben.

Piggiebillah hatte sich in ein kleines Tier, einen Ameisenigel, verwandelt, das seitdem in unterirdischen Höhlen lebt, um seinen Feinden zu entkommen.

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