Ureinwohner und Land

Ureinwohner und Land Das Land der Ureinwohner Australiens

Die Ureinwohner und das Land

Es gibt zwei Traumzeitgeschichten, die so eine Art „Basislegenden“ darstellen. Wenn man diese Überlieferungen gelesen hat, kann man das Verhalten der Ureinwohner bei der Landung der First Fleet 1788 verstehen. Denn diese Landung war durch die Legende bereits prophezeit. Aber eben ganz anders.

Die Erde

Die Erde ist für viele Stämme des Aboriginals People der Grundlage allen Lebens. Einige, wie zum Beispiel das Nyungar People, sehen in ihr die „große Mutter“ und die Erdoberfläche ist ihre Haut. Jede Bohrung oder Grabung stellt folglich eine Hautverletzung der Mutter dar.

Bill Neidjie bringt die Sache auf den Punkt, wenn er sagt „Die Erde ist genau wie dein Vater, dein Bruder oder deine Mutter. Wenn dich am Ende dein Weg zur Erde führt, dann ist es so, als ob du nach Hause kommst. Deine Knochen weilen in ihr, weil dein Blut das Blut der Erde ist.“

Natürlich unterteilen die Ureinwohner auch die Erde in männliche und weibliche Gebiete. Und die werden respektiert. Niemals würden es Männer wagen, die weiblichen Areale zu betreten. Und umgekehrt ist es ebenso.

Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass eigentlich die gesamte Aboriginal Mythologie auf der Erde basiert. Viele der Schöpferwesen sind aus ihr hervor gegangen, haben mit der Gestaltung der Landschaft lebende Traumzeitgeschichten geschrieben und wurden manchmal auch wieder ein Teil von ihr.

So sind in der Tat Erde und Menschheit so sehr fest und eng verbunden. Wenn das Land einer Person, über das er Aufsichts- und Verwaltungspflichten hat, zerstört oder beschädigt wird, dann wird auch diese Person krank und stirbt.

Kommentar: Wie schon gesagt, wenn sich diese Traumzeit Weissagung bewahrheiten würde, könnten wir wohl bald überall auf der Welt neue Politiker suchen.

Die Prophezeiung

Es gibt eine Traumzeit-Geschichte, die weit zurückreicht. Sie erzählt von den Weisen oder Stammesheilenden von einst. Früher vermochten sie in ihre besonderen Kristalle hineinzugehen. Sie sahen Bilder der Vergangenheit, Bilder von Dingen, die gerade jetzt, weit weg geschehen, und auch Bilder der Zukunft. Einige der Bilder der Zukunft erfüllten die Alten mit Furcht. Sie sahen eine Zeit, in der die Farbe der schwarzen Menschen blasser und blasser zu werden schien. Wie die der Steine! Bis überall in Australien nur noch die weißen Gesichter von den Geistern der Toten zu sehen waren. Die Angehörigen der Aboriginal People verbinden weiße Haut mit einem Toten, da wir alle nach dem Tod zu weißen Skeletten werden.

Als zum ersten Mal Weiße nach Australien kamen, vermeinten die „Schwarzen“ die Geister von toten Menschen zu sehen, die in ihr altes Land zurückkehrten. Also hießen sie die Ankommenden willkommen, bewirteten sie und halfen ihnen. Immer in der Gewissheit, dass die Geister einst wieder zurück in das Reich der Toten gehen würden. Denn ein Traumzeit-Gesetz besagt, dass die Lebenden Zeremonien abhalten sollen und den Geistern der Toten helfen müssen, den Weg in den Himmel zu finden, wo die toten Geister leben. Die Zeremonien brachten jedoch diese weißgesichtigen Menschen nicht ins Reich des Todes; vielmehr haben die Weißen das Reich des Todes auf die Erde der Ureinwohner gebracht.

Foto: Dieter Tischendorf

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