Der Tod und das Leben

Lenen und Tod in der Auffassung der Aboriginals Ureinwohner Australiens

Der Tod und das Leben im Verständnis der Ureinwohner

Überhaupt ist der Tod in den Überlieferungen der Ureinwohner eine Unumgänglichkeit, damit neues Leben entstehen kann. In dem Maß, wie die Frauen die Macht des Lebens und des Lebengebens darstellen, verkörpern die Männer die Macht des Todes und des Tötens. Das Leben des einen Lebewesens ist abhängig vom Tod des anderen. Ohne den Tod, der das Leben in die Schranken weist, würde es unkontrolliert wuchern. Deswegen wird das Männliche als endend und eingrenzend verstanden. Es sind die Männer eines Clans, die bei Totenriten die herausragende Rolle spielen, da ihre Energien mit den Welten der Toten und der Ungeborenen in Verbindung stehen. Aufgrund der Verbindung des Männlichen mit dem Toten glauben die Ureinwohner, dass nach einer erfolgreichen Befruchtung der Frau das ungeformte Leben in der Welt des Ungeborenen zunächst in Kontakt mit dem Männlichen tritt. Und über diesen Kontakt wird es danach im Körper der Frau endgültig substantiell. Das Kind im Mutterleib empfindet der Mann zunächst als ein "Geistkind“. Deshalb darf er auch nicht bei der Geburt anwesend sein, da das Geben von Leben die Domäne der Frau ist. Erst mit dem Übergang des Knaben zum Mann, ein „einschneidendes Erlebnis“ im wahrsten Sinne des Wortes, wird er der Geborgenheit der Mutter entrissen. Der Ritus des „Männer Machens“ führt zu einer neuen Form der Angst. Der Knabe verliert sein Angst vor der Trennung der Mutter und hat, wiedererweckt als Mann, nunmehr die den Männern der Ureinwohner gegebene Angst vor dem Tod.

Es ist ein Ziel vieler spiritueller Sitzungen, den vielleicht sogar unbewussten Neid des Mannes auf die Gebärfähigkeit der Frau in traumzeitharmonische Bahnen zu lenken.

Doch war am Anfang der Schaffung der Arten schon auch deren leibliche Unsterblichkeit definiert. Dass die Ureinwohner jedem Lebewesen eine sterbliche und eine unsterbliche Seele zuordnen ist ein Übriges.
Es mußte also, um dem Ist - Zustand Rechnung zu tragen, die Sterblichkeit über die Erde kommen. Und dazu passt natürlich am Besten eine Traumzeitlegende.

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