Die Legende vom Tod des Hundes Marindi

Es war die Zeit als Riesenreptilien das Land beherrschten. Eine davon, Adno- artina, kletterte jeden Tag auf den höchsten Berggipfel und rief verächtlich, alle Lebewesen beleidigend, stets laut ins Land „Kommt heraus, wer Mut hat mit mir zu kämpfen. Kommt heraus! Aber es wird ja keiner von euch wagen!“.

Eines Tages hatte der Hund Marindi genug von den ständigen Beleidigungen und von dem Terror den Adno auf alle ausübte. Also nahm er die Herausforderung an. Adno war überrascht und sah sofort, welch starken und gefährlichen Gegner er da gereizt hatte. Deshalb verschob er den Beginn des Kampfes, der bei Parachilna (SA) stattfinden sollte, auf nach Einbruch der Dunkelheit. Kurz vor dem Sonnenuntergang band er eine Haarsträhne um seinen Schwanzknochen. Dies sollte dafür sorgen, dass ihn während des Kampfes niemals der Mut durch den After verlassen könnte. Dann rief er nach Marindi. Dieser sprang auf und wollte sich im Nacken des Adno verbeißen. Aber die Echse war auf der Hut, schlüpfte unter seinen Hals und biss Marindi in die Kehle. Sofort spritze dunkles Blut in die Gegend und auf den Boden. Blut, das vom Ahnenhimmel strömte und eine tiefe rote Spur, gleich einer Narbe, auf der Erde hinterließ.

Die Legende von Marindi und Adno weist uns auf die Verbindung von Blut und dem Mineralgehalt der Erde hin.
Deshalb bezeichnen die Aboriginal Tribes noch heute den roten Ocker als „das Blut des Hundes“.
Hier ergibt sich für den Betrachter erneut die Frage, ob der Dingo, der angeblich vor 5.000 Jahren nach Australien kam, wirklich der erste Hund auf dem roten Kontinent war?

Einige der auf rund 20.000 Jahre alt geschätzten Felszeichnungen im Northern Territory, wo ein hundähnliches Tier, das auch ein Beutelwolf sein könnte, lässt zumindest den Gedanken zu, dass hier einer Vorfahren der jüngeren Placentatiere, wie Füchse, Wölfe oder Hunde abgebildet wurde.