Vom Emu Dinewan und seinen Flügeln Der Bronze Emu Dinewan - Vom Emu Dinewan und seinen Flügeln

Vom Emu Dinewan und seinen Flügeln

Bei den Stämmen von NSW hört sich die Geschichte etwas anders an. Die Ältesten erzählen, dass Dinewan, die Emu Frau, die Größte unter den Vögeln war und die weitesten Flügel hatte. Deshalb akzeptierten sie die anderen Vögel als ihren König. Aber die Trappe Goomblegubbon war neidisch auf den Emu. Die Mutter der Trappe wiederum war besonders eifersüchtig auf die Mutter des Emus, weil diese so schnell laufen und so hoch fliegen konnte.

Sie beschloss deshalb, der Vormachtstellung ein Ende zu bereiten, indem sie die Flügel der Emu Frau beschädigen wollte. Eines Tages, als sie ihre Feindin kommen sah, setzte sie sich hin, faltete ihre Flügel, und tat so, als ob sie keine Flügel hätte. Als Dinewan näher kam sagte sie „Warum tust du nicht das, was ich tue? Warum lebst du nicht auch ohne Flügel? Alle Vögel, die fliegen, haben Flügel. Doch Dinewan, der König der Vögel, sollte dies auch ohne Flügel tun. Wenn das die anderen sehen, was ich kann und wie klug ich bin, dann werden sie Goomblegubbon zum König wählen.“ Dinewan hörte die Rede und nahm sich die Worte zu Herzen. Natürlich wollte sie nicht ihre Vorherrschaft verlieren. Also ging sie und schnitt sich ihre Flügel ab. Als dann Dinewan zu den Vögeln ging saß dort Goomblegubbon. Stolz sagte sie zu ihm „Sieh her, ich habe deinen Rat befolgt. Jetzt habe ich keine Flügel mehr!“ Goomblegubbon sah sie an. Dann lachte er lauthals, sprang um sie herum, tanzte und flatterte dabei mit seinen Flügeln. “Ach ja? Ach ja?“ kreischte er. „Ich habe dich reingelegt mit zwei alten Flügelstümpfen. Denn ich habe meine Flügel noch!” Sagte es und flog davon.

Dinewan war sehr verärgert, weil sie an dem Flügelverlust nichts ändern konnte. Nach längerem Nachdenken ersann sie einen Plan, um sich an der Trappe zu rächen.

Sie versteckte, bis auf zwei, alle ihre Kinder. Mit diesen beiden ging sie zu Goomblegubbon, begrüßte ihn und sagte „Warum machst du es nicht so wie ich? Warum hast du nicht nur zwei Kinder? Weißt du nicht, wie unverantwortlich es ist, mehr als zwei Kinder zu haben? Viele Kinder sind schwer satt zu bekommen. Was ist die Folge? Sie können nicht so gut und kräftig wachsen, wie nur meine zwei Kinder. Die Menge Futter, die reicht, damit meine Zwei große und kräftige Vögel werden, würde natürlich bei einem Dutzend Nachkommen niemals reichen. Sie müssten alle verhungern“
Das war ein Argument, das Goomblegubbon nicht aus dem Kopf ging. Die Trappe überlegte hin und überlegte her.

Schließlich beschloss sie, dem Rat zu folgen. So tötete sie bis auf zwei all ihre Jungen. Mit diesen beiden Überlebenden ging zu Dinewan. Diese fragte die Trappe, wo denn all ihre anderen Kinder wären. Und Goomblegubbon antwortete “Oh, ich habe bis auf diese zwei alle anderen getötet. Diese werden jetzt genug zum Essen haben und können so genauso groß und kräftig werden, wie deine Kinder.“ Doch statt der Gratulation, die sie von Dinewan erwartet hatte sagte diese „ Du bist eine grausame Mutter! Warum? Ich habe zwölf Kinder und finde genügend Futter, damit alle satt werden“ „Aber du hast mir doch erzählt, dass du nur zwei Kinder hast“. Kleinlaut reagierte Goomblegubbon. “Ach ja? Nein! Ich habe zwölf Kinder“ antwortetet Dinewan und rief alle Kinder aus dem Versteck herbei, die dann stolz heran marschierten. „Hier kannst du sehen, dass ich dich nicht belogen habe. Denke nur immer an deine ermordeten Kinder, während ich dir dein Schicksal prophezeie: Durch einen Betrug raubtest Du allen Emus für alle Zeiten die Flügel. Aber solange wie die Emus keine Flügel haben, solange werden die Trappen nur zwei Eier legen können. Jetzt sind wir quitt! Du hast deine Flügel und ich habe meine Kinder!“

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