Die Entstehung von Ngimum im Atherton Tafelland Die Entstehung von Ngimum im Atherton Tafelland

Die Entstehung von Ngimum im Atherton Tafelland

Das Yidinji und das Ngadjon-jii People, im Atherton Tableland lebende Stämme, erklären die Entstehung des Ngimum (Lake Euramoo) und zweier weitere Kraterseen, den Yidyam oder auch Bana Wiingina (Lake Eacham) und den Barany (Lake Barrine), in einer überraschend präzisen Darstellung von vulkanischen Eruptionen oder Explosionen, die vor über 10 Tausend Jahren im heutigen Atherton Tafelland (Queensland) stattgefunden haben.

Die Legende berichtet, dass einst zwei junge nicht initiierte Männer ein Tabu brachen. Sie versuchten ein Wallaby mit dem Speer zu erlegen, verfehlten aber das Tier und trafen den heiligen Flame Tree. Sie hätten nicht jagen dürfen, da sie noch nicht initiiert waren. Die Ratschläge der Stammesältesten, die sie davor warnten, missachteten sie bewusst. Als sie ihren Speer aus dem Baum zogen hing daran der Teil einer Raupe, einer Witchetty Made. Das ist eine beliebte Delikatesse für die Ureinwohner. Deshalb begannen sie, den Baum aufzuschneiden, um noch mehr dieser Maden zu finden. Als sie den Baum in ihrer Gier schließlich auch noch fällten begann sich der Boden zu bewegen. Die beiden jungen Männer hatten durch ihr Verhalten die schlafende die Regenbogenschlange Yamany (Yamini) geweckt. Darüber ärgerte sich der große Geist dieses Gebietes maßlos.

Da die Schlange sich auch unterirdisch vorwärts bewegen konnte, veränderte sich als Ergebnis des Ärgers und der Schlangenwanderung der bisherige Lagerplatz der Menschen maßlos. In der Erde darunter begann es zu Rumoren. Die Schlange „schüttelte“ die Erde regelrecht durch. Rollende, ja brüllende Geräusche, wie wilde Donner, waren zuhören und zu fühlen. Ein unheimlich starker Wind kam auf und blies mit der Kraft eines Zyklons über die Gegend. Dichter, hoher Staub wirbelte auf und stieg zum Himmel. Der Staub kam aus dem Boden, aus der Tiefe. Der Lagerplatz bewegte sich, er drehte sich und zerplatzte förmlich.

Während dies geschah bildete sich am Himmel eine große rote Wolke. In einem Farbton wie ihn die Menschen vorher noch nie gesehen hatten.

Hilflos rannten die Stammesmitglieder durcheinander und von einer Seite zu der anderen Seite. Doch wurden sie alle verschluckt von einem großen Riss, der sich in der Erde gebildet hatte und tief nach unten reichte.
Am Ende des schrecklichen Desasters entstand aus dem großen Loch, das die Schlange in den Boden geschaffen hatte, ein riesiger Kratersee, Ngimum. Er wird heute Lake Euramoo genannt.

Und einmal am Wüten „produzierte die Schlange gleich noch die beiden anderen Seen mit.
Diese auch in den Mythen der Ureinwohner nicht alltägliche

Geschichte wurde erstmalig 1964 von Robert Dixon veröffentlicht.

Und Dixon ruhte nicht eher, bis es ihm gelang, Verbündetet zu finden, um den Wahrheitsgehalt der Legende zu überprüfen. Zu eindeutig waren ihm die Beschreibungen eines Vulkanausbruchs, die Bildung der Kraterseen. Zumal nach der Legende früher in der Gegend kein Regenwald, sondern nur offenes Gestrüpp gewachsen sein soll.
Die 1968 durchgeführten Untersuchungen fossiler Pollen aus dem Schlick der Unterseite des Kraters bestätigten die Erzählung der Ureinwohner. Hier, wo heute tropischer Regenwald steht, dominierten einst, vor etwa 7.600 Jahren, Eukalyptuswälder.

Diese Tatsache ist ethnologisch deswegen so wichtig, weil hier erstmalig der Beweis erbracht wurde, dass die Legenden nicht nur Phantasiegebilde sind. So wurden die Krater Mythologie sogar im National Register der „Australian Heritage Commission“ gelistet. Man betrachtet die Krater Legenden heute als „beispiellose menschliche Aufzeichnungen über Ereignisse aus der Pleistozän- Ära.“

Dazugehören mittlerweile auch

- Die Port Phillip Legende:
Hier erzählte Robert Russel 1850, dass nach den Überlieferungen der Ureinwohner die Port Phillip Bay einst trockenes Land war, weil der Yarra River vor 10.000 Jahren, indem er dem Carrum Carrum Sumpf folgte, völlig anders als heute verlief.

- Die Great Barrier Reef Legende:
R. Dixon selbst erzählt, dass die Ureinwohner von Yarrabah (Queensland) von einem völlig anderen Verlauf der Küstenlinie in Zeiten vor 10 Tausend Jahren berichten. Nach der großen Flut soll der Küstenverlauf am Rande des heutigen Barrier Riffs gelegen haben. Die Ureinwohner können sogar noch die Plätze, die nun vollständig unter dem Wasser liegen, benennen. Diese Plätze unterteilen sie in den mündlichen Überlieferungen nach dem Waldtyp und den Bäumen, die damals dort wuchsen.

- Die Lake Eyre Legende:
J. W. Gregory berichtete 1906, dass in den Erzählungen der Ureinwohner die Wüste von Zentral Australien einst ein fruchtbarer und gut bewässerter Landstrich gewesen ist. Die heutige Wüste um den Lake Eyre war ein blühender Garten. Als ich davon hörte mußte ich sofort an die Sahara denken, die ja auch früher mal ein solcher Garten gewesen sein soll.

Diese mündliche Überlieferung passt aber zu der heutigen geologischen Auffassung, dass es hier im frühen Holocene (also vor rund 10 Tausend Jahren) eine größere Regenphase gegeben haben muß. Mit der Folge, dass der Lake Eyre ständig mit Wasser gefüllt war.

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