Die Legende vom Eidechsenmann Rastende Ureinwohner - Die Legende vom Eidechsenmann und der Beschneidung

Die Legende vom Eidechsenmann

Im Volk der Aranda wird folgende Legend erzählt:
Der Eidechsenahne kam aus dem Totenreich zurück, um seinem Volk bestimmte Verhaltensregeln und Riten zu lehren. Seine Seele, die Mangarkunjerkunja heißt, durfte in der Traumzeit aus dem Totenreich auf die Erde zurückkommen. Er lehrte seinem Volk, dass man sich ein Totemtier aussuchen muß, das dann die gleichen Eigenschaften wie der Mensch besitzt. So entstanden Gemeinschaften zwischen Menschen, die artverwandte Totemtiere hatten. Er lehrte die Menschen, den Speer zu gebrauchen, auf Jagd zu gehen und verriet Ihnen die Geheimnisse der Tiere und der Pflanzen. Und er unterrichtete die Jäger und Sammler auch im Ackerbau.

Außerdem forderte Mangarkunjerkunja die Menschen auf, dass sie ihre Knaben beschneiden sollen. Er selbst vollzog die ersten Beschneidungen mit seinem Steinmesser und legte dabei die geheimen Mannbarkeitsprüfungen fest. Die Durchführung der Beschneidung vertraute er den alten Stammesangehörigen an und sagte: „Hört niemals auf nach meinen Anweisungen zu handeln. Denn sonst wird der unbeschnittene Knabe ein Erintja, ein böses Wesen, das eure Speere stiehlt und zum Himmel emporsteigt, um den ganzen Stamm aus der Höhe herab zu durchbohren.“ Und er legte den genauen Ablauf der Zeremonie der Beschneidung fest. Wer sich nicht daran hält, dem würde Schreckliches widerfahren.

Nach den feierlichen Zeremonien wird der Knabe beschnitten. Den Frauen und Kindern erzählt man aber nicht, was bei diesen Feiern wirklich geschieht, sondern man erzählt ihnen ein grausames Märchen. In diesem Märchen wird dem Knaben der Kopf abgeschlagen und erst am nächsten Tag wieder auf den verwesenden Leichnam gesetzt. Danach geht der Knabe mit dem Tuanjiraka auf Wanderschaft. Der Tuanjiraka ist der Mann, der ihm den Kopf abgeschlagen hat. Für ihn muss der Knabe auf der Wanderschaft kochen und jagen Nach der Wanderschaft kehrt der Knabe beschnitten ins Lager zurück.

Auch der Eidechsenahne ist nach langer Wanderschaft wieder in seine Höhle zurückgekehrt. Diese Höhle ist seitdem ein heiliger Ort für den Stamm. Denn die Seele des Eidechsenmannes könnte ja jederzeit aus dem Totenreich zurück kommen, den Körper des Toten berühren und zum Leben erwecken.

Die Geschichte des Eidechsenahnen ist die Ursprungsgeschichte für die Entstehung der Schamanen bei dem Aboriginal People.

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