Die Rache des Uluru

Die Rache des Uluru Der Urulu - Die Rache des Uluru

Die heiligste Stätte der Ureinwohner ist dieser frei stehende Felsblock, der 348 Meter hoch aus der Wüste ragt. Nach den Legenden laufen hier Dutzende von magischen Ahnenpfaden zusammen. Vor allem bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, wenn sich der Berg in fantastischen Farben präsentiert, gilt er als Ort der Kraft. Der Name hat eigentlich keine spirituelle Bedeutung. Er stammt aus dem Pitjantjatjara, der Sprache der Anangu, den dort lebenden Ureinwohnern. „Frei liegender Felsen“ oder „schattiger Platz“ wären zwei Übersetzungen.

Überall da, wo die schöpferischen Ahnen lebten und Neues erschufen, blieben auch deren Energien im Boden und im Umfeld. Um diese Energien zu schützen und zu nützen werden bestimmte Plätze zu heiligen Stätten erklärt, die nur von Auserwählten betreten werden dürfen. Den Uluru bestiegen nach der Überlieferung einst die Vorfahren der Anangu, die Mala- Ahnen, an eben dieser Stelle, wo sich heute die Halteseile befinden, um mit den Göttern zu reden. Und selbst von den dort lebenden Anangu durften nur auserwählte Männer und Frauen die heiligen Stätten betreten.

Darüber wachte bis ins 20. Jahrhundert der am Fuße des Berges lebende Uluridtja Stamm, der dem Berg auch den Namen Uluru gegeben haben könnte. Die Schlangenmänner (Kunia Leru) siedelten auf der Schattenseite und die Kängurumänner (Djundalagul) auf der Sonnenseite des heiligen Berges.

Die touristische Nutzung des Berges zeigt den Januskopf der australischen Gesellschaft. Auf der einen Seite sollen die heiligen Stätten geachtet werden. Auf der anderen Seite erlaubt man den Aufstieg oder verhindert ihn nicht, weil diese Touristen viel Geld ins Resort und in die Community bringen.

Nicht nur durch das Besteigen entweihen die Touristen den heiligen Berg. Auch die die Mitnahme von kleinen Steinen oder Sand, die ja, wie erwähnt, Relikte des Kunia Volkes sein können, stellen einen schweren Tabubruch dar. So entstand die Legende von der Rache des Uluru.

Es wird ständig betont, dass die entwendeten Steine Unglück bringen. Täglich gehen deshalb nach Angaben des Visitor Centre und der Community bei den Rangern des Nationalparks Päckchen und Briefe ein, in denen verzweifelte Absender darum bitten, man möge doch die beiliegenden Steine an ihren ursprünglichen Platz zurücklegen. Kaum ist dies geschehen, scheinen eingetretene Unglücke, wie Krankheit, finanzieller Verlust, gescheitere Beziehung, Schwierigkeiten im beruflichen Leben, tatsächlich von den Steindieben abzulassen. – So steht es zumindest in zahlreichen Dankesbriefen.
Nicht dazu passt aber, dass die im Cultural Centre gekauften Souvenirs, also auch Steine oder Sand vom Berg, natürlich kein Unglück bringen.

Aber ich habe in den Legenden eine mögliche Ursache des Unheils, welches mitgenommene Steine bringen könnten, gefunden. Nur, wenn man nun ahnungslos ein Felsstück eines Kunia Überrestes findet und mitnimmt, dann wäre der Fluch erklärlich. Oder? Doch wer weiß schon bei einem Stein, was der mal gewesen ist?

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