Die Legende von der Entstehung der Flinders Ranges Die Legende von der Flinders Ranges - Entstehung der Flinders Ranges

Die Legende von der Entstehung der Flinders Ranges

„Knurrende Berge“ nennen die Ureinwohner in der Flinders Ranges die großen Gipfel, die wie Burgen in den Himmel ragen. Und sie meinen, dass nicht Erdstöße, sondern das Monster Kaddidkra auf den Spitzen diese Geräusche erzeugt.
Im nur geringen Gegensatz zur der schon erzählten Geschichte über Wanambi entwickelte sich die Gestaltung der Erde in den Legenden des Adnyamathanha Volkes, das schon immer in der Flinders Ranges lebt, etwas anders.

The Story from Akurra

Es gibt mehrere verschiedene, sich ähnelnde Namen für diese Regenbogenschlange. Arkaroo, ein Begriff aus dem Gebiet der Gammon Ranges, Arkurru, Akurru, Arkaroola, Akurra, aber auch Arkurra. Dieser Name wird häufig gebraucht und steht auch in den offiziellen Broschüren und Informationstafeln. Die Ureinwohner bezeichnen in ihren Legenden den Traumzeitgeist manchmal auch als Nguthuna Schlange. Stark, kraftvoll und sehr ängstlich.

Arkurra by YakiDie Vielzahl der unterschiedlichen Namen hängt wahrscheinlich mit den verschiedenen hier lebenden Gruppen des Volkes der Adnyamathanha (Volk der Hügel oder Bergvolk) zusammen. Die Stämme der Jadiaura, der Kuyani, der Ngarrindjeri, der Piladappa, der Pangkala und der Wailpi, um nur einige zu nennen, lebten sicher ziemlich isoliert in dem unwirtlichen, bergigen fast 400 Km langen Gebiet. Und jeder versuchte auf seine Art, sich die Entstehung der Welt und des Lebens zu erklären. Interessant ist dabei die Erklärung in den Legenden der Ngarrindjeri. Ihr Stammesgründer Ngurunderi (siehe Seite 116) begab sich einst auf die Suche nach seinen beiden Frauen. Dabei durchstreifte er das Land, jagte, erließ Gesetze und Verbote, schuf Landzungen und auch Inseln. Doch als seine Zeit gekommen war ging er freiwillig in den Tod.
Einig sind sich jedoch alle Geschichten aus der Traumzeit, dass die Existenz der Ureinwohner, die Entstehung und Formung des Landes und auch die Regeln für das Zusammenleben auf die Regenbogenschlange (Rainbow serpent) zurück zu führen ist. Nur nannte man sie eben von Stamm zu Stamm, von Region zu Region etwas anders.

Arkurra, nach der Legende ein Schlangenwesen aus der Traumzeit, soll im Mainwater Pound bei Yaki gelebt haben. Als die Schlange eines Tages durstig auf der Suche nach awi (Wasser) in die Ebenen kam, fand sie zunächst Munda, den heutigen Lake Frome. Das restlose Leeren von Munda ist für die Ureinwohner die Erklärung, warum der See noch heute trocken ist. Verschiedene Hinweise gibt es auch, dass Arkurra den trockenen Lake Callabonna ebenfalls leer getrunken hat. Sei es wie es sei. Auf alle Fälle blähte das salzige Wasser den Bauch der Schlange unheimlich auf. Dadurch mußte sie ihr Tempo in der Fortbewegung auf dem Rückweg zu ihrem Home bei Yaki stark verlangsamen. Das hatte einen intensiveren Bodenkontakt mit Yarta (Land, Stammsitz) zur Folge. So entstanden, aufgefurcht durch den geblähten Magen, die Schluchten des Gebirges und auch die Flusstäler. Dass die Schluchten und Flusstäler fast alle ostwärts verlaufen ist für die Ureinwohner der Beweis für den Rückweg der Schlange nach Yaki. Wenn die Schlange müde war rollte sie sich, wie auch Wanambi, zusammen, hinterließ tiefe Bodenlöcher, aus denen die Wasserlöcher wurden. Als erstes Wasserloch soll Arkaroola Springs entstanden sein. Die Schlange kehrte nämlich zum Mainwater Springs zurück. Diesen Rückweg hat der Aborigines Künstler Marvyn McKenzie in einem Bild (Akurru bei Yaki) dargestellt. Die riesige Schlange startet am geleerten Lake Frone (Munda). Deutlich ist der leere See an der Schwanzspitze zu erkennen. Und die vier Waterholes, die zwischen dem ersten und fünften Tag der langsamen Rückkehr entstanden.

Arkurru erbrach jeweils ein Teil des getrunkenen Wasser aus. So entstanden Akurrula Awi (bedeutet: Akurru streckt sich aus), Nuldanuldanha, Valivalinha und das imposante Adlyu Vundhu Awi. Alles Wasserlöcher, die sowohl Akurru als auch den Ureineinwohners des Adnyamathanha Volkes zur Wasserversorgung dienten.

Am fünften Tag der Rückkehr erreichte Akurru schließlich wieder den ihr Heim Yaki Awi im Mainwater Pound. Die hier geschaffene Wasserfläche ist am Kopf der Schlange zu sehen.

Noch heute soll Akurru in Yaki Awi leben. Ab und zu kommt die Schlange heraus, um den Bauch in der Sonne zu wärmen. Die dadurch entstehenden Darmbewegungen und Blähungen sind weithin als donnerndes Rollen und Poltern zu hören. Ein Geräusch, das jeden Ureinwohner zur sofortigen Umkehr veranlasst.

Wilpena Pound ein „Amphitheater“ in Höhenlage“

Auf dem Gipfel des Wangara LookoutWilpena Pound, ein „Amphitheater“ in Höhenlage. Ein von Bergen geschütztes Areal, in dem sich ein in Jahrmillionen entstandenes Bassin von etwa 90 Km² befindet.

Die Ebene war schon immer für die Ureinwohner eine zeremonieller Grund und ein Meeting Place. Die geheimnisvollen Zeichnungen und Zeichen an Felswänden und Höhlen und im Sacred Canyon zeugen davon, dass auch hier die Ureinwohner sehr bewusst ihre Kultur pflegten. Nach der Legende formten zwei Akurra den Pound. Und St. Mary’s Peak, mit 1.189 Meter die höchste Erhebung der Flinders Ranges, soll das Haupt eines der Arkurra sein. Ein Ort mit unglaublicher Wasseraufnahmefähigkeit und einem wirren Durcheinander. Anhand der Dimensionen des Berges und der zum Teil 500 Meter hohen Felswände des Beckens, das man Ikara (hohle Hand) getauft hat, bekommt man einen Eindruck, in welchen Größenordungen die Ureinwohner dachten, als sie sich die Regenbogenschlange vorstellten.

Wilpena PoundUnd auch über das Leben der Ureinwohner fand ich viele interessante Hinweise. Nicht zuletzt auch die Geschichte, wie diese Gebirge aus Sicht des Aboriginals People entstanden ist. Seit Jahren sehen sie die Stammensgrenzen dort, wo der Busch sich beim Wachstum orange färbt. Das war nicht immer so. Die Legende berichtet, dass man einst ein anderes Volk weiter weg besuchte. Diese aber wollten keinen Kontakt und schickten das Volk der Adnyamathanha wieder zurück. Seitdem ist der orange blühende Busch, der das Volk mit ausgebreiteten Armen repräsentiert, die Stammesgrenze.

Und von den Stahlplattformen des Wangarra Lookouts sieht man ein von hohen Felsen umgebenes Amphitheater. Sehr eindrucksvoll Da liegt eine 1,6 Milliarden Jahre alte Ebene unter Dir. Andächtig schaust Du hinab!
Und plötzlich versteht man, warum die Australier die Flinders Ranges als „Land, das die Zeit vergaß“ bezeichnen.

The story from Akurra
The big snake who lives in the Flinders Rangers
Long ago there came a big snake.
His name was Akurra.

He was going along thirsty.
He wanted to go and get a drink of water.
He wanted to go and get a big drink of salt water at
Puthadamathanha.
He had a big drink of water, until his belly became
really big.
He became heavy.

He climbed up towards the hilltops, making a creek as
he came along. It is called Adlyuvundhu Creek.
He came on up, until he stopped at Nguriyandhalanha.
He came on from there, coming up the creek.
He made lots and lots of waterholes in the gorge.
He came and stayed there.

He stayed there a long time. He is still there.
He keeps on rumbling there.
He comes out to lie sunbaking, so the sun can
warm him.
He rumbles his big belly.
You can hear that rumble being made from a long way
away.

Foto: Akurra:Marvin McKenzie

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