Der heilige Uluru

Der heilige Uluru Der heilige Uluru

Der heilige Berg der Aboriginal People ist ein besonderer Djang (Energie) Platz auf dieser Erde. Der Berg hat eine Ausstrahlung, eine mythische Popularität. Er ist wahrscheinlich die einzige Wallfahrtsstätte auf dieser Erde, die von Menschen aller Nationen, Rassen und Religionen besucht wird. Viele werden zur Reise durch die spirituelle Geschichte angezogen, andere erhoffen sich eine Erneuerung ihre Egos, andere wiederum sind nur sensationsbegierig.

In 348 Meter (862,5 Meter über den Meeresspiegel) Höhe erhebt er sich wie aus dem Nichts aus der Outback Ebene. Dieser Monolith, der wahrscheinlich gar keiner ist. Es wird vermutet, dass er von einem in 6 Kilometer Tiefe liegenden Felsmassiv ausgeht. Unbeteiligt, unberührt ungerührt, ob der privaten oder allgemeinen Schicksale. So steht er mit einem Umfang von 9 Kilometern im Zentrum des roten Kontinents. Und „rostet“ vor sich hin. Ja! Sie haben richtig gelesen. Der Sandsteinberg ist reich an Eisenoxyden und Silikaten. Und die lässt die Natur natürlich nicht unberührt. Zumal hier wohl auch das wissenschaftliche Geheimnis der Energiebündelung, der magnetischen Wirkungen des heiligen Berges liegt. Und auch die Ursache für das phantastische Farbenspiel, das der Berg den Besuchern täglich bietet.

Bei ihm treffen sich viele Songlines und Traumzeit Tracks aus ganz Australien. Durch das Zusammentreffen von vielen geomantischen Linien schreibt man ihm eine große strukturelle Bedeutung zu.

(Erklärung: Nach der Ansicht der modernen esoterischen Geomantie ist die ganze Erde mit globalen Gitternetzsystemen überzogen. Genannt werden dieses Gitternetzsysteme „Curry-Gitter“, „Ley-Linien“, „Hartmann-Gitter“ oder „Benker-Linien“. Diesem Gitter- und Liniensystem werden „energetische“ Eigenschaften und damit biologische Wirkungen zugesprochen.)
Die Ureinwohner sind der Meinung, dass nur ausgewählte Personen auf seinem Gipfel mit den Göttern sprechen dürfen, denn der Name „Uluru“ wird bei einigen Stämmen mit „Ich will nicht berührt werden“ interpretiert.

Sonnenuntergang am UruluEr besitzt an seiner Basis heilige Orte für Frauen und solche für Männer. Hier werden spirituelle Rituale durchgeführt, von denen ein Uneingeweihter niemals etwas erfahren darf. Da gibt es Grotten, die zum Besuch und zur Besinnung einladen, da findet man Wasseransammlungen, die je nach Klima größer oder kleiner sind. Und in vielen Höhlen befinden sich Petroglyphen. Felsmalereien, die zum Teil nichtmenschlichen Wesen zugeschrieben werden.

Der nächste Ort der Energie, nicht weit entfernt, ist Kata Tjuta, die vielen Häupter, über deren verschiedene Versionen der Entstehung der 50 Kuppen ich weiter unten erzählen werde. „Die Olgas“ werden sie im Volksmund, zur Erinnerung an Königin Olga von Württemberg, genannt.

Die Legenden berichten, dass in der Traumzeit (Tjurkurrpa) einst zwei Knaben nach einem Regen im Matsch spielten und den Berg erschufen. Als sie ihr Werk vollendet hatten reisten sie nach Süden. Bis Wiupata, das nördlich der Musgrave Range liegt.. Dort töten sie einen Euro, ein Känguru, und kochten es anschließend als Opfertier. Ihr weiterer Weg führte sie wieder nach Norden. Sie kehrten also um, erstiegen den Mount Connor, auf dessen Spitze man noch heute ihre Körper als Felsbrocken sehen kann. Die Eltern der beiden Knaben haben die Aufsicht und Verwaltung des Berges dem Pitjantjatjara Volk, das auf seiner Nordseite lebt, und den Yankuntjatajara People, das sich südlich davon angesiedelt hatte, übertragen. Beide Völker nennen sich ebenfalls Anangu. Ein Wort das mit „Menschen“ zu übersetzen wäre.

Der Berg verfügt über eine Sonnen- und eine Schattenseite, die nicht nur einen Hinweis auf eine Generationsspaltung geben, sondern auch die Trennung zweier großer Mythen Zyklen demonstrieren, deren zentrale Anliegen viele der Central Aboriginal People motivierte und beeinflusste. Hier drängt sich der Vergleich zur Mahabharaza Mythologie der Hindu Gesellschaft auf.

Gegensätze prallten am Berg unerbittlich aufeinander. Das endete in der „großen Schlacht“, die das Ende der Traumzeit bedeutete und der Beginn von „of our own age“, was ich mit „den nun zählbaren Jahren“ übersetzen würde, ist.

Der UruluAndere wiederum sind der Meinung, der Berg sei das Ergebnis des Wirkens der energetischen Kräfte im Lande Mu, wie die Ureinwohner Gondwana bezeichnen. Zwei mächtige Energieströme aus West und Ost fließen in entgegen gesetzten Richtungen um den Berg. Diese Energieströme verkörpern zwei Schöpferwesen der Traumzeit. Es wird in der Mythologie des Schattens erzählt, dass einst Kuniya, die Sandpython Frau aus dem Osten, und Liru, der Giftschlangenmann, aus dem Westen zum Berg kamen. In anderen Darstellungen kam das Kuniya People damals in drei Gruppen zum Uluru. Aus dem Westen, dem Süden und dem Norden. Eine der Kuniya trug ihre Eier auf dem Kopf und nutzte dabei einen Manguri, einen Gras Kopfschutz mit Holzgerüst und Haltebändern, als Polster. Diese Eier grub sie am östlichen Ende des Uluru in die Erde. Und die geschlungenen Linien am Felsen sind die Spuren der Schlange, wenn sie zur Nahrungssuche die Höhle verließ. Ein Fakt, den heute noch die Frauen bei ihren Tänzen ausdrücken. Ganz gleich ob nun ein oder mehrere Kuniya Wesen. Es gab Ärger mit dem Giftschlangenmann Liru. Er ließ es nach Meinung der Kuniya am nötigen Respekt mangeln.

In einer Version kam der Neffe von Kuniya Kuka Kuka, der von Liru Kriegern wegen Bruch eines Tabus von Kata Tjuta gejagt wurde, Hilfe suchend vorbei. Und der wurde schließlich durch einen Liru Speer getötet. Als Kuniya dies bemerkte, versuchte sie zunächst mit und durch allerlei mythische Maßnahmen, ihren Zorn zu bändigen. Aber es gelang ihr nicht. Zu groß war die Wut und Rachsucht wegen des toten Neffen. Also griff sie den Liru Mann an. In einer anderen Version wurden die Kuniya von einer Gruppe von Liru, während sie am Uluru lagerten, angegriffen.

So oder so. Auf alle Fälle kam es zu einer mörderischen Auseinandersetzung, einer Schlacht, die für den Liru auf tragische Weise endete. Von Kuniyas Schlägen tödlich getroffen, sank er mit seinem Schild zu Boden. Das Gift, das Kuniya versprühte, zog auch einen Strauch in Mitleidenschaft: Nämlich den Spearwood-Bush, aus dem die Anangu seitdem giftige Pfeilspitzen herstellen.

Auf dem Alyurungu, an der südwestlichen Seite des Felsens, sind „Pockennarben“ im Gestein. Die Narben zur Linken sind von den Speeren der Liru Krieger. Die zwei schwarz gefärbten Wasserläufe sind die verwandelten Körper von zwei Liru Kriegern.
Wenn es regnet rauscht das Wasser über die Kanäle hinunter. Aber oft ist es trocken und man sieht nur die Markierungen. Das Zentrum der kriegerischen Auseinandersetzung, Mutjitjulu, liegt in einem Bereich im nordöstlichen Teil des Felsens. Hier gibt es eine Aboriginal Siedlung.

Über diesen Ort wird berichtet, wie die Kuniya Frau an dieser Stelle mit ihrem Grabstock erbittert gekämpft haben soll. Ihr Gesichtausdruck ist an der östlichen Seite der Schlucht erhalten geblieben. Während die Haltung des angreifenden Liru Kriegers an der West Seite zu sehen ist, auch seine Augen, sein vielen Wunden, die die vertikalen Risse symbolisieren, seine erhaltene Nase und das zum Teil abgetrennte Kinn.

Vor Mutjitjulu liegt eine Uluru Felsen Höhle (Uluru Rock hole). Hier ist die Heimat der Kuniya, die den Wasserlauf nach Mutjitjulu regeln.

Die oder der Liru hatten versucht, für den Kampf gegen die Kuniya die Hilfe der Mulga Seed Männer zu bekommen. Obwohl sie vorher deren Teilnahme an ihren Zeremonien abgelehnt hatten. So waren die natürlich beleidigt und halfen den Liru nicht. Damit wurde die Niederlage der Liru in der Schlacht am Uluru besiegelt. Sie zogen weg vom Uluru, nach Osten, wo sie versuchten andere Stämme zu überfallen und zu töteten. Schließlich wurde der gesamte Stamm ausgerottet.

Es gibt eine Reihe Geschichten über die Schlacht am Uluru, der damals noch flach war, und einen See bildete.
In der anderen Version der Entstehung ist der Berg erst durch diesen Kampf geschaffen wurde. Es war die Abscheu der Erde über das sinnlose Blutvergießen, das sie veranlasste, den großen blutroten Felsen zu bilden.

Denn nach Auffassung der Ureinwohner konnte nur durch das Zusammentreffen entgegen gesetzter Kräfte solche Schöpfungsprozesse ausgelöst werden können.

Und dann werden auch Legenden von anderen Ahnen erzählt, die damals eingegriffen haben, und den Berg schufen.
So ist eine weitere Version der Schlacht, dass die Liru Krieger bei ihrem Angriff auf das Yankuntjatajara People durch eine giftige Wolke, die das Ahnenwesen Bulari schickte durch Krankheiten und Tod umkamen.

Doch auch das Volk der Pitjantjatjara von der Nordseite mußte mit einem aggressiven Feind fertig werden. Sie wurden von den Kurpanngu, den schreckenerregenden Teufels- Dingo, angegriffen. Ein feindlich gesinnter Stamm hatte diese Bestie durch Gesang zum Leben erweckt und mit wilder Bösartigkeit geimpft, bevor man sie auf die guten Pitjantjatjara Leute los ließ. Nur durch ihre phantastische Sprungfähigkeit konnten die Pitjantjatjaras entkommen. Die Fußabdrücke ihres Rückzuges sieht man in einer Reihe von Höhlen rund um den Uluru. Endgültig in Sicherheit waren sie jedoch erst, nachdem es gelungen war, der riesigen wütenden Bestie das Totem aus dem Maul zu reißen, das ihr ihre überirdischen Kräfte verliehen hat.

Sei es wie es sei. Eine derartige Schlacht hat scheinbar wirklich stattgefunden. Und zwar am größten Heiligtum des Aboriginal People. Und mit dieser Schlacht endete die schöpferische Periode der Traumzeit.

Foto: Dieter Tischendorf

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