Australische Legenden von Land und Leuten Australische Kaurna People - Legenden von Land und Leuten

Die Legenden von Land und Leuten

Die Bodenständigkeit, die enge Verbindung zum Land, der Versuch das Entstehen bestimmter landschaftlicher Gegebenheiten zu erklären, diese Denken der Ureinwohner mitzuerleben- es entbehrt auf keinem Fall einer Faszination. Die indigene Bevölkerung Australiens ist keine stumpfsinnig vor sich hin vegetierende Nomadentruppe. Es sind in Nationen, Völker, Stämme und Sippen organisierte Menschen, die sich sehr viele Gedanken über ihre Entstehung, über die Entwicklung ihres Lebensraumes und über das lebende und tote Umfeld machen.

Und gleich die erste Geschichte soll zeigen, wie fassungslos die ersten Siedler registrierten, in welch inhaltsvollen Legenden oder Fabeln sich das Aboriginal People mit der Welt der Vergangenheit auseinandersetzt und Erklärungen sucht. Die Welt der Gegenwart und der Zukunft benötigte bis 1788 keine Begründung. Wer die Vergangenheit verstanden hatte, wusste wie alles war, ist und für alle Zeit bleiben wird.

Hochwasser bei Newcastle WatersDie australische Sintflut

Maßlos überrascht waren einige Siedler, die friedlich mit den Ureinwohnern lebten, als sie nach jahrelangen Verständigungsproblemen endlich wenigstens so viel begriffen, um auch einige der Felsmalereien zu deuten.

Ein besonders Ereignis war damals, Ende des 18. Jahrhunderts, eine Sensation. Die Feststellung, dass die Ureinwohner die „große Flut“, das biblische Hochwasser, kannten!

Sogar in den trockensten Wüstengebieten gibt es zahllose Bilder von der Regenbogenschlange, die dabei einem Seepferdchen ähnelt. Nach der Legende ging die Schlange vor 8000 Jahren singend weg. Und sie ließ das Wasser steigen. So berichtet eine der ältesten überlieferten Mythen der Ureinwohner. Also gehen die Legenden bis zum Ende der letzten Eiszeit zurück. In die Zeit, wo der einstige riesige Gondwana- Teil, ein Kontinent, der sich als Festland von Neuguinea bis zum Uluru ausdehnte, als zusammenhängende Landmasse überflutet wurde.

Darüber erzählen die Ureinwohner in den Kimberleys in ihren Legenden.

Ich habe es zwar am Buchanfang schon geschrieben, halte den Umstand aber für so wichtig, dass ich es noch einmal wiederhole:

Die Forschung ergab, dass die Erzählungen der Ureinwohnern zeitlich mit denen der Indianer (Überflutung des Landes unter der heutigen Behring Strasse) und der Schwarzmeer Katastrophe (aus der die Legende von der Sintflut entstanden sein könnte) überein stimmen. Erst diese ungeheure Flut verschlingt einen Großteil der Erde. Das Ende der letzten Eiszeit markiert ein globales Desaster.

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