Die Schöpfung

Die Schöpfung in der Traumzeit der Aboriginals Devils Marbles - Die Schöpfung in der Traumzeit der Aboriginals

Der erste Mann auf der Welt war, glaubt man einer kleinen Gruppe des Arrernte People, den Ngala-Mbitjana People, der Traumzeitmann Anktorinja. Der Stamm erzählt die Legende vom ersten Mann auf der Erde. Sie betrachten sich als Erben des Traumzeit Mann Anktorinja, der die Welt gestaltete und sich besonders um die Gestaltung der Zeremonien und der Initiation der jungen Novizen (Iliara) in seiner Totem Hütte verdient machte.

Sie versuchen die Erinnerung an Anktorinjas Weltgestaltung am Leben zu erhalten. So wurde sein Geburtsplatz, ein Creek Bett am Fuße des Mount Solitaire in der Tanami Wüste, ein heiliger Platz.

Es war eine besondere, einmalige Zeit, in der die Ahnen eigentlich alles schon oben Erwähnte gleichzeitig schufen. Dadurch konnte jedes Ding seine Form wechseln und sich in eine andere Art verwandeln. Eine Pflanze konnte zu einem Tier werden und ein Tier wiederum konnte sich in eine Landschaftsform wandeln. Die Landschaftsform konnte, wenn sie so wollte, sich zu einem Mann oder einer Frau umwandeln. Das war möglich, weil jedes Ding vom gleichen Ursprung, also der gleichen Quelle, stammte. Und das waren die Träume und die Taten der Ahnen! In denen stets alle Stufen, Phasen und Zyklen der Traumzeit gleichzeitig gegenwärtig waren.

Diese Umwandlungen sollen in der Traumzeit auf der Suche nach dem rechten Phänotypus, hin und her gegangen sein. Aber immer geregelt nach den vorgegebenen Geschichten der Traumzeit. Die Ahnen jedoch konnten gleichzeitig Mensch und Tier sein.
Je mehr sich die Welt gestaltete und differenzierte umso müder wurden die Ahnen, die sahen, dass ihr Werk getan war. Sie ruhten aus. In der Erde, im Himmel, in den Wolken und auch in den Geschöpfen, die sie geschaffen hatten. So konnten sie weiterhin in ihren Schöpfungen leben und diese auch an ihrer Kraft teilhaben lassen.

Das ist eine einzigartige Interpretation von der Einheit Mensch und Natur, die in unserer westlichen Welt ihresgleichen sucht. Man sollten also, wie schon gesagt, daran denken, wenn man einen Ureinwohner, scheinbar weltentrückt sitzen sieht. Denn die Wanderung des Geistes und der Seele zu den Anfängen braucht spirituelle Konzentration. Diese lernen die Ureinwohner schon von Kind an durch die Sitten und Gebräuche in den Stämmen.

Neben der Regenbogenschlange gab es noch andere spirituelle Wesen, die aus der Erde krochen und den Himmel, mit der Sonne, den Sternen, den Regen, die Natur mit den Menschen, den Tieren und den Pflanzen schufen. Die Orte, aus denen diese Wesen an die Oberfläche kamen, sind heute heilige zeremonielle Plätze.

Devils Marbles - Die Murmeln des TeufelsDer Weg der großen Regenbogenschlange entsprach der Süd Nord Energieausbreitung über die Erde. Nachdem diese geschehen war konnten sich nun die verschiedenen „Stämme“, wie Känguru, Emu, Reptilien und die vielen, vielen anderen Arten an den unterschiedlichen Merkmalen gegenseitig erkennen. Es war Gesetz, dass niemand hungern sollte. Aber es durfte auch niemals ein Mitglied der gleichen Rasse gegessen werden. Denn es gab ja Nahrung für alle.

Noch heute sind die Eier der Wanambi, gewaltige, ovale Steine über viele Quadratkilometer verstreut bei Wauchope am Stuart Hwy zu sehen. „Devils Marbels (Teufels Murmeln)“ haben die ethnologisch unkundigen Australier, die Erbauer der Overland Telegraph Line (OTL), die Steine getauft. Und aus touristischen Gründen blieb der Name bis heute.

Die Stämme lebten zusammen auf dem Land, das ihnen die Mutter des Lebens gegeben hatte. Sie wussten, dass dieses Land für immer ihnen gehört und dass niemand es ihnen wegnehmen darf. Hier liegt der Schlüssel für das unterschiedliche Verhalten der Aborigines gegenüber den ersten Siedlern. Gäste bewirten, eventuell mit ihnen auch etwas teilen? Ja! Aber gewaltsame Wegnahme? Das wäre ein Bruch des Gesetzes der Regenbogenschlange. Das musste unter allen Umständen verhindert werden!
Noch heute leben die Stämme in einer strengen Hierarchie, gegliedert nach Alter und Wissen. Die Stammesältesten (Elders) bestimmen durch ihre hohe Autorität das Leben in der Gruppe. Aber jedes Stammesmitglied hat bei gegebenen Voraussetzungen, wie Wissen und Autorität, die Chance ebenfalls Elder zu werden. Eine Entscheidung des Elder, oft nach gemeinsamer Beratung getroffen, ist für den Stamm bindend.

Während die ersten Weißen das Aboriginal People mit den steinzeitlich lebenden Papua auf Neuguinea verglichen und folglich auch so behandelten, waren diese Neuankömmlinge für die Ureinwohner die Seelen von Verstorbenen, die auch wieder gehen würden. Eine verhängnisvolle Fehleinschätzung. In den Augen der Ureinwohner, die 300 Sprachen und Dialekte hatten, war die englisch Sprache völlig ungeeignet, ihre Heimat zu beschreiben. Was sich ja dann auch in den vielen Fehldeutungen bei der Übersetzung von Aboriginal Begriffen bemerkbar machte.

Bei der Ankunft der Weißen lebten viele Ureinwohner an der klimatisch günstigen Ostküste. Trotzdem war das rote Zentrum um den Uluru damals dichter besiedelt als heute.

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