Hier wäre der rechte Zeitpunkt für eine historische Feststellung, die nicht unerheblich für das Verständnis des spirituellen Denkens und Handelns des Indigenous People ist.
Hier haben Ethnologen und Anthropologen ,denen es bis heute noch nicht gelungen ist, die Sprache der Ureinwohner einwandfrei zu sprechen oder zu deuten, früher Worte missverstanden und falsch interpretiert.
Sie hörten einen Begriff des Aranda Volkes, nämlich „altjira rama“. Das bedeutet vereinfacht, die Fähigkeit des jeweiligen Ureinwohners, sich einen bestimmten Ort mit großem persönlichem Bezug, wie im Traum oder einer Vision, vorstellen zu können. „Altjira rama“ wurde aber von den Ureinwohnern auch als „altjiranga“ bezeichnet. Das wiederum erklärt etwas, das von Anfang an bis in alle Ewigkeit vorhanden war und ist. Aus diesen beiden Begriffen machten die britischen Ethnologen Walter Baldwin Spencer und Francis James Gillen den Begriff „altjeringa“, den sie mit „Dreaming (Traum)“ übersetzten. Ein spirituelles Wort aus der Aboriginal Sprache wurde „vermischt“. Besser wäre wohl der Begriff Creation Time gewesen. Eigentlich stehen „altjeringa“ oder „Tjurkurrpa“ (manchmal auch „Palaneri“) für die spirituelle, natürliche und moralische Ordnung des Kosmos. Das beinhaltet natürlich auch die Fähigkeit des Einzelnen zu träumen, mit der Annahme von Sachen, die schon immer da waren. So erklärten die beiden Forscher diese Auffassung mit dem englischen Wort „Dreamtime“. Zu Deutsch „Traumzeit“. Eigentlich ein missbrauchter Begriff, der für alles, was eben früher war, für die Gesänge und spirituellen Tänze, für die Legenden Anwendung fand.
Traumpfade sind ein uraltes kulturelles Konzept. Ihre Vermittlung innerhalb des Stammes erfolgt über Gesänge, Tänze und Geschichten die von Generation zu Generation weiter gegeben werden.
Traumpfade (Songlines) sind eine Abfolge von Liedern, die Orientierungspunkte und nützliche Hinweise für die Navigation im Busch erhalten und verbreiten sollen. Diese Lieder beschreiben meist die Erschaffung und die Namensgebung der markanten Landschaftspunkte während der Traumzeit. Die träumenden Geistwesen erschufen und benannten auf ihrer Traumreise durch die Welt Bäume, Felsen, Wasserlöcher, Tiere und Naturphänomenen. Sie gestalten auch die Seele der Ungeborenen und bestimmen das gesellschaftliche Zusammenleben in den Stammesgesetzen und für den Totenkult der Ureinwohner.
Foto: Institute for Aboriginal Development
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